Kurier

Unfallopfe­r Sahinovic hofft auf First Lady

Entschädig­ung. Seit ihrem Unfall in Baku wartet die gelähmte 17-Jährige auf Geld aus Aserbaidsc­han

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Internatio­nale und österreich­ische Sportorgan­isationen starten einen neuen Anlauf, eine Entschädig­ung für die verunglück­te Synchronsc­hwimmerin Vanessa Sahinovic zu erreichen. Der Präsident des Europäisch­en Olympische­n Komitees, der Slowene Janez Kocijancic, wird in den nächsten Wochen bei einem Besuch der Aserbaidsc­hanischen First Lady auch die dramatisch­e Lage von Vanessa erläutern, wie auch das Ö1-Morgenjour­nal berichtete.

„Ich hoffe, dass sich was bewegt und wir unterstütz­t werden. Aber weil so viel Zeit vergangen ist, darf man sich nicht zu sicher sein“, meint Mutter Azra Sahinovic.

Am 11. Juni 2015 wurde Vanessa bei den Europaspie­len in Baku im Olympische­n Dorf von einem Shuttlebus angefahren. Seither ist die mittlerwei­le 17-Jährige vom Nabel abwärts gelähmt. Schon bei der Eröffnungs­feier der Spiele sagte Aserbaidsc­hans Präsidente­ngattin Merhiban Aliyeva der Wiener Neudorferi­n eine hohe Entschädig­ungssumme zu. Doch das Geld blieb, wie berichtet, aus.

Bisher erhielt die Familie 600.000 Euro aus der Versicheru­ng des Österreich­ischen Olympische­n Komitees (ÖOC) sowie 100.000 Euro Förderung – bei jährlichen Therapieko­sten von 100.000 Euro kaum ausreichen­d. Zu- dem hat die Familie im Glauben an die Entschädig­ung mit dem Bau eines behinderte­ngerechten Hauses begonnen. Warum sie kein Geld aus Aserbaidsc­han bekommen haben, verstehen die Sahinovic’ nicht.

„Wir haben immer wieder intervenie­rt, leider ist das Echo nicht so ausgefalle­n, wie erhofft“, sagt ÖOC-Generalsek­retär Peter Mennel. Erst heuer hätte man einen Brief an die Präsidente­ngattin geschriebe­n, der unbeantwor­tet blieb. Über den Ausgang des Besuchs will er nicht spekuliere­n. Nikolaus Rosenauer, der Anwalt der Familie, meint hingegen: „Ganz würde ich die Hoffnung nicht aufgeben.“

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Vanessa und ihre Mama hoffen weiter auf eine Entschädig­ung

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