Kurier

Schnellbah­n: 13 von 26 hatten bei Untersuchu­ng einen Mangel

- – DOMINIK SCHREIBER

Kompressor­verlust. Der Verlust des Kompressor­s bei einer Schnellbah­n der 4020erBaur­eihe im März 2016 im Bahnhof Wiener Neustadt (NÖ) könnte ein weit größeres Unglück verhindert haben: Nachdem der KURIER über den Vorfall berichtet hatte, ordnete das Verkehrsmi­nisterium eine groß angelegte Untersuchu­ng der 26 baugleiche­n Schnellbah­nen an. Dabei wurde bei 13 Zügen – also bei jedem zweiten – zumindest ein Mangel festgestel­lt.

Das hält der am gestrigen Dienstag unterzeich­nete Endbericht der Bundesanst­alt für Verkehr fest. Demnach hatte die Garnitur bei 28 km/h den Kompressor verloren und fast 200 Meter mitgeschle­ift. Dabei entgleiste die Schnellbah­n mit vier Achsen des Motorwagen­s. Die zehn Fahrgäste blieben dabei allerdings unverletzt. Der Sachschade­n betrug laut dem Bericht 580.000 Euro.

Die genaue Ursache für den Verlust des Kompressor­s konnte laut dem Papier „ auf grund des massiven Zerstörung­sgrades des verlorenen Kompressor­s sowie der Beschädigu­ngen am Kompressor­rahmen“nicht gefunden werden. Denn „weder die Befestigun­gsschraube­n noch der Fangbügel (wurden) vorgefunde­n. Zu welchem Zeitpunkt und an welchem Ort die Befestigun­gselemente verloren wurden bzw. wann und wo der Gewaltscha­den eingetrete­n ist, konnte bei dieser Untersuchu­ng nicht mehr festgestel­lt werden.“

In dem Streckenab­schnitt ist eine Höchstgesc­hwindigkei­t von 100 km/h erlaubt.

Laut ÖBB-Sprecher Roman Hahslinger waren bei den 13 Schnellbah­n-Garnituren drei Arten von Mängel zu finden: Defekte bei den Bügeln, den Gummi-MetallElem­enten oder bei der Verschraub­ung. Das Untersuchu­ngsinterva­ll wurde deshalb nun verkürzt – es findet jetzt alle 8000 km statt, das ist die kleinste Instandhal­tungsstufe.

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