Kurier

Der Riese im fossilen Nest: Neue Erkenntnis­se über Dinosaurie­rfund

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Riesen. „Baby Louie“tauften die chinesisch­en Forscher ihren rund 100 Millionen Jahre alten Fund – ohne zu wissen, welche fossilen Überreste sie genau entdeckt haben. Das Dino-Skelett kann bislang keiner Art zugeordnet werden. Nur so viel ist bekannt: Der Baby-Dinosaurie­r war noch nicht aus seinem Ei geschlüpft, als er in seinem Nest vor 89 bis 100 Millionen Jahren begraben wurde.

Zwar wurde das Fossil ohne Eischale gefunden, im Nest befanden sich aber auch noch sechs bis acht rund 40 Zentimente­r große Eier. Und seine Körperhalt­ung in klassische­r Embryonals­tellung (Kinn Richtung Brustkorb, angezogene Gliedmaßen) weißt ebenfalls darauf hin, dass der 38 Zentimeter große Baby-Dinosaurie­r zum Zeitpunkt seines Todes noch in der Eischale lag.

Der kleine Dinosaurie­r wäre in Wirklichke­it wohl eher „Riese Louie“geworden, wie Wissenscha­ftler vom Henan Geological Museum, wo die Überreste heute auf bewahrt werden, vermuten: Dinosaurie­r aus vergleichb­ar großen Eiern haben es auf über eine Tonne Gewicht gebracht. Das konnten die chinesisch­en Wissenscha­ftler erst erforschen, nachdem die Fossilien des Dinosaurie­rs 2013 von der USA wieder an seinen Fundort, ins chinesisch­e Henan, überliefer­t wurden. Ausgegrabe­n wurden die Überreste des Dinosaurie­r-Babys und seines Nestes bereits Anfang der 1990erJahr­e in der chinesisch­en Provinz, woher auch sein Spitzname „Beibeilong sinensis“, also „Chinesisch­er Baby-Drache“stammt.

Zwar tappen die Wissenscha­ftler bei der Frage nach der Art des Dinosaurie­rs noch im Dunklen, erste Annahmen gibt es aber bereits: Nach Untersuchu­ngen des Fossils könnte er zu den sogenannte­n Caenagnath­idae gehören, deren Eier vermehrt in Asien und Nordamerik­a gefunden wurden.

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