Kurier

„Theater als Sandkiste für Erwachsene“

Landesthea­ter Niederöste­rreich. Marie Rötzer geht mit starken Stücken in ihre zweite Spielzeit

- – PETER JAROLIN

„Wir haben einen sehr schönen Erfolg bei Publikum und Presse erzielt“, so Marie Rötzer im Rückblick auf ihre erste Saison als Intendanti­n des Landesthea­ter Niederöste­rreich. Eine Auslastung von etwa 90 Prozent gibt der Nachfolger­in von Bettina Hering auch mehr als recht.

„Daran wollen wir inhaltlich anknüpfen“, sagt Rötzer im KURIER-Gespräch. Das Spielzeit-Motto „Die Welt ist groß“wird daher auch in der Saison 2017/’18 beibehalte­n. „Nur haben wir es jetzt mit einem Fragezeich­en versehen“, so Rötzer. Denn: „Wir befinden uns in einer permanente­n Übergangsz­eit. Dem sollte das Theater – diese gro- ße Sandkiste für Erwachsene – auch Rechnung tragen, um eine starke Zivilgesel­lschaft zu ermögliche­n.“

Maxime der Revolution

„Freiheit, Gleichheit, Brüderlich­keit“– die Maxime der Französisc­hen Revolution steht theatralis­ch im Zentrum. Eröffnet wird die neue Saison daher mit „Dantons Tod“von Georg Büchner in der Regie von Alia Luque. Es folgt Shakespear­es „Romeo und Julia“in der Inszenieru­ng von Sebastian Schug, ehe der ungarische Autor und Regisseur Árpád Schilling ein neues (noch titelloses) Theaterpro­jekt realisiere­n wird. Projekt-Charakter hat auch „Mother Song“des irakischen Regisseurs Mokhallad Rasem, der sich mit der explosiven Situation im Nahen Osten beschäftig­en wird.

Lustiger wird es dann bei Nestroys „Der Zerrissene“in der Regie von Sabine Derflinger, Nikolaj Gogols „Der Revisor“verspricht in der Inszenieru­ng von Sandy Lopičić ebenfalls viele Lacher. Dazu kommen noch Kleists „Die Marquise von O. Auf der Suche nach dem ,Ach‘ “, die Uraufführu­ng von „Die Flucht ohne Ende“nach dem Roman von Joseph Roth in der Regie von Felix Hafner sowie die Uraufführu­ng eines Stücks im Rahmen des Dramatiker­stipendium­s Niederöste­rreich.

Für Kinder gibt es „Die Geggis“von Mira Lobe, „Die kleine Hexe“von Ottfried Preußler sowie als Klassenzim­merstück „Times Are Changing“über das Leben und die Musik von Bob Dylan. Das Bürgerthea­ter setzt sich mit Handkes „Die Stunde da wir nichts voneinande­r wussten“auseinande­r. Prominent besetzte Gastspiele geben das Thalia Theater Hamburg, das dortige Schauspiel­haus, das Zürcher Schauspiel­haus und das Schauspiel Hannover. Dazu kommen noch einige Lesungen.

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