In Richtung digitaler Binnenmarkt
EU-Strategie. Kommission legt Bilanz ihrer bisherigen Erfolge dar
Ein funktionierender digitaler Binnenmarkt könnte jedes Jahr eine zusätzliche Wirtschaftsleistung von 415 Milliarden Euro für die EU erbringen, hat die EU-Kommission errechnet. Bis dahin allerdings sind noch riesige technische und juristische Hürden zu nehmen. In den vergangenen zwei Jahren, seit die Kommission ihre Strategie zum Digitalen Binnenmarkt ausgerufen hat, wurden dennoch entscheidende Maßnahmen gesetzt, berichtete die Kommission am Mitt- woch in ihrer Bilanz. Zu den größten Erfolgen zählt man in Brüssel die EU-weite Abschaffung der Roaminggebühr ab Mitte Juni. Für Touristen wird dies erhebliche Einsparungen bringen. Ein Drittel aller Europäer reist pro Jahr mindestens ein Mal pro Jahr ins Ausland. Davon verzichtete bisher fast die Hälfte darauf, dort aus Kostengründen mobil das Internet zu nutzen.
Ab Mai kommenden Jahres wird es zudem möglich sein, auch im EU-Ausland die zu Hause abonnierten Filme, Musikdiensten, E-Büchern oder Videospiele zu nutzen.
Und ab 2020 soll schließlich alles für den Auf bau der nächsten Mobilfunkgeneration (5G-Netz) startklar sein: Grenzüberschreitende Dienste, etwa für vernetzte Fahrzeuge werden dann möglich. Neue Kommissarin für den Ausbau der Digitalwirtschaft wird die Bulgarin Maria Gabriel. Die 37-jährige EU-Abgeordnete folgt Kristalina Georgieva nach, die zur Weltbank wechselte.