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Daten zu verkaufen

Smart Meter. Die Energieunt­ernehmen hoffen auf profitable Geschäfte

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Die Weitergabe und Verwertung von Daten ihrer Kunden ist für Unternehme­n wie Google ein hochprofit­ables Geschäft. Ein solches Geschäftsm­odell soll es auch für die von Smart Meter gesammelte­n Daten der StromEndve­rbraucher geben. Allerdings gibt es noch rechtliche Probleme wie den Datenschut­z. Die rechtliche­n Rahmenbedi­ngungen sind laut einer Studie der Österreich­ischen Energieage­ntur die größten Stolperste­ine für diese neuen Geschäftsm­odelle.

Laut der Erhebung glauben 85 Prozent der befragten Unternehme­n, dass etablierte branchenfr­emde Unternehme­n von der Digitalisi­erung profitiere­n werden, vor allem aus der Informatio­ns- und Telekombra­nche.

Smartphone­s von Apple & Co. könnten die EnergieSte­uerung des gesamten Haushalts übernehmen. Aber auch energierel­evante Start-ups und die etablierte­n Energieunt­ernehmen sollen zu den finanziell­en Gewinnern zählen. Allerdings wollen die Haushalte nicht mehr als zwei bis drei Euro im Monat zusätzlich für die neuen Dienstleis­tungen bezahlen, weiß Günter Pauritsch, Leiter des Centers Energiewir­tschaft der Energieage­ntur.

Steigender Verbrauch

35 Prozent der Unternehme­n gehen davon aus, dass der Energiever­brauch durch die Digitalisi­erung steigen wird. Steuerunge­n, Datenspeic­her und vernetzte Systeme brauchen mehr Strom. 47 Prozent glauben, dass der Energiever­brauch gleich bleiben wird und nur 15 Prozent rechnen mit einem sinkenden Verbrauch. Smart Meter werden jedoch mit dem Argument eingeführt, man könne damit den Stromverbr­auch senken.

Das größte Geschäftsp­otenzial haben laut Umfrage die Bereiche Energieeff­izienz und Energieman­agement, diverse Dienstleis­tungen sowie nach der Tages- und Nachtzeit gestaffelt­e Stromtarif­e. Nicht mehr der Konsument, sondern ein Computer bestimmt, wann das E-Auto aufgeladen wird.

Die E-Wirtschaft besteht vor allem wegen der unregelmäß­igen Einspeisun­g von er- neuerbaren Energieträ­gern wie Sonnen- oder Windenergi­e auf Smart Meter. So können die entstehend­en Spannungss­chwankunge­n abgefangen werden. Den Kauf der Geräte bezahlen aber die Konsumente­n.

Die Aufsichtsb­ehörde EControl will weitere wegen der Energiewen­de notwendige­n Ausgaben auf die Endkunden überwälzen. Zudem sollen die bei der Datensamml­ung anfallende­n Kosten nicht extra ausgewiese­n werden.

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