Laptop-Verbot bald auch auf US-Flügen aus Europa
Luftfahrt. Derzeit gibt es noch keine neue Regelung für Direktflüge von Wien in die USA.
Die USA erwägen, ihr umstrittenes Laptop-Verbot auf Flüge aus Europa auszuweiten. Der Minister für innere Sicherheit stehe kurz vor ei- nem Beschluss, sagte dessen Sprecher David Lapan am Dienstag vor Journalisten in Washington. John Kelly habe aber noch „keine formelle Entscheidung“getroffen.
Der US-Sender schreibt, dass die Vor- und Nachteile eines solchen Verbots abgewogen werden. In den kommenden Wochen soll entschieden werden, ob das Laptop-Verbot auch auf europäische US-Direktflüge ausgeweitet wird. Laut dem britischen Luftfahrt-Analys- ten Alex Macheras wird ein entsprechendes Laptop-Verbot von der US-Regierung bereits vorbereitet.
Ein Sprecher des Wiener Flughafens betont gegenüber dem KURIER, dass für Flüge von Wien in die USA ein Laptop-Verbot aktuell nicht gelte: „Passagiere vom Flughafen Wien sind daher derzeit von keinen zusätzlichen Sicherheitskontrollen beziehungsweise Sicherheitsvorkehrungen betroffen.“Auch von den Austrian Airlines heißt es: „Es liegen uns derzeit keine neuen Anweisungen der US-amerikanischen Behörden für Flüge in die USA oder gesicherte Hinweise auf ein erweitertes Verbot elektronischer Geräte an Bord vor. Daher finden die derzeitigen Sicherheitsabläufe weiterhin Anwendung.“
Verbot seit März
Im März hatte die US-Regierung neue Regeln erlassen, wonach Flugreisende auf Direktflügen aus acht Ländern, darunter die Türkei, mehrere Staaten des Nahen Ostens sowie Nordafrikas, bestimmte elektronische Geräte nicht mehr im Handgepäck mitführen dürfen. Geräte, die größer sind als Smartphones, müssen beim Einchecken mit dem Gepäck aufgegeben werden. Washington hatte zur Begründung auf Erkenntnisse der US-Geheimdienste hingewiesen, wonach Extremisten versuchen könnten, Sprengsätze in Elektronikgeräten, etwa Laptops oder Tablets, an Bord zu schmuggeln.
Kritik an Regelung
Betroffene Airlines, wie Qatar Airways oder Emirates, reagierten mit Unverständnis auf das Verbot und bieten ihren Kunden auf US-Flügen teilweise kostenlose LeihTablets an. Auch der Internationale Luftfahrtverband (IATA) kritisierte das Verbot: Es müsse die Möglichkeit geben, Gegenstände an Flughäfen „effektiv“zu untersuchen, sodass Passagiere ihre elektronischen Geräte mit an Bord nehmen können.