Corporate Culture Jam: „Wir brauchen Psychotherapie für Unternehmen“
Konferenz. Der Großteil der Unternehmen sei zwar davon überzeugt, dass der Wandel zum Digitalen für ihre Firma wichtig sei, die wenigsten wüssten aber, wie sie es anstellen sollen, sagt Helmut Blocher von Succus Wirtschaftsforen. „Unternehmen nutzen die Chancen der Zeit nicht optimal. Sie sind in der Umsetzung zu langsam.“Der Corporate Culture Jam, der am 16. und 17. Mai in der Anker Brotfabrik in Wien stattfindet, will Wege aufzeigen, wie Firmen Transformationsprozesse bewältigen können.
„Alle Branchen, von der produzierenden Industrie bis zu Versicherungen, haben Logiken, die von Newcomern ausgehebelt werden“, warnt Blocher. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, brauche es ein Umdenken. Unternehmen müssten den Mut haben, Fehler zu machen und Dinge entstehen zu lassen, von denen man am Anfang noch nicht wisse, wohin die Reise führe.
„Eigentlich brauchen wir Psychotherapie für Unternehmen“, sagt Florian Polak, der bei der Versicherung Uniqa für Innovationen zuständig ist. „Wir müssen alte Glaubenssätze hinterfragen.“Bei der UNIQA werden etwa in einem „Conceptstore“für Mitarbeiter Produkte für die Versicherung der Zukunft entworfen. „Wir stellen Thesen auf und erwecken sie zum Leben“, erzählt Polak. Innovation dürfe nicht in der IT-Abteilung auf hören, meint Sabine Prettenhofer von der Beratungsagentur Identitäter, die die Konferenz mitveranstaltet. Als Beispiel für eine innovative Unternehmenskultur nennt sie den Autofahrerclub ÖAMTC, bei dem Mitarbeiter den Chef zum Mittagessen „buchen“können. Beispiele, wie die Transformation gelingen könne, seien aber nicht alles, sagt Prettenhofer. „Die Leute wollen keine Best-PracticeBeispiele mehr hören, sie wollen wissen, wo die Probleme liegen und wie man sie lösen kann.“