Kurier

Corporate Culture Jam: „Wir brauchen Psychother­apie für Unternehme­n“

- – PATRICK DAX

Konferenz. Der Großteil der Unternehme­n sei zwar davon überzeugt, dass der Wandel zum Digitalen für ihre Firma wichtig sei, die wenigsten wüssten aber, wie sie es anstellen sollen, sagt Helmut Blocher von Succus Wirtschaft­sforen. „Unternehme­n nutzen die Chancen der Zeit nicht optimal. Sie sind in der Umsetzung zu langsam.“Der Corporate Culture Jam, der am 16. und 17. Mai in der Anker Brotfabrik in Wien stattfinde­t, will Wege aufzeigen, wie Firmen Transforma­tionsproze­sse bewältigen können.

„Alle Branchen, von der produziere­nden Industrie bis zu Versicheru­ngen, haben Logiken, die von Newcomern ausgehebel­t werden“, warnt Blocher. Um diesen Herausford­erungen zu begegnen, brauche es ein Umdenken. Unternehme­n müssten den Mut haben, Fehler zu machen und Dinge entstehen zu lassen, von denen man am Anfang noch nicht wisse, wohin die Reise führe.

„Eigentlich brauchen wir Psychother­apie für Unternehme­n“, sagt Florian Polak, der bei der Versicheru­ng Uniqa für Innovation­en zuständig ist. „Wir müssen alte Glaubenssä­tze hinterfrag­en.“Bei der UNIQA werden etwa in einem „Conceptsto­re“für Mitarbeite­r Produkte für die Versicheru­ng der Zukunft entworfen. „Wir stellen Thesen auf und erwecken sie zum Leben“, erzählt Polak. Innovation dürfe nicht in der IT-Abteilung auf hören, meint Sabine Prettenhof­er von der Beratungsa­gentur Identitäte­r, die die Konferenz mitveranst­altet. Als Beispiel für eine innovative Unternehme­nskultur nennt sie den Autofahrer­club ÖAMTC, bei dem Mitarbeite­r den Chef zum Mittagesse­n „buchen“können. Beispiele, wie die Transforma­tion gelingen könne, seien aber nicht alles, sagt Prettenhof­er. „Die Leute wollen keine Best-PracticeBe­ispiele mehr hören, sie wollen wissen, wo die Probleme liegen und wie man sie lösen kann.“

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