Kurier

Real widersteht dem Sturmlauf von Atlético und steht im Finale

Champions League. Nach dem 3:0-Sieg im Hinspiel reichte eine 1:2-Niederlage. Der Traum von der ersten Titelverte­idigung lebt.

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Es gibt verschiede­ne Tricks und Möglichkei­ten, um Spieler heiß zu machen für eine wichtige Partie. Vielleicht hat Zinédine Zidane die seine gestern Abend früh bereut. Der Trainer von Real hatte seinen Superstar Cristiano Ronaldo übers Wochenende auf Ibiza urlauben lassen.

Das falsche Signal vor einem Halbfinal-Rückspiel in der Champions League? Durchaus. Denn nach 16 Minuten war der 3:0-Vorsprung aus dem Hinspiel schon fast verspielt, führte Atlético mit 2:0.

Die Partie begann mit den üblichen Provokatio­nen zwischen spanischen Spitzentea­ms. Nach 30 Sekunden blieb Ramos am Boden liegen, zwei Minuten später griff sich Filipe Luís ins Gesicht, obwohl er an der Brust getroffen wurde. Gleich darauf machte Isco es ihm nach.

Doch Fußball gespielt wurde auch. Nach nicht einmal sieben Minuten bewahrte Atlético-Keeper Oblak sein Team bei einem Casemiro-Kopf ball mit einer großartige­n Parade vor einer frühen Führung der Gäste. Eine Aktion entgegen des Verlaufs der ersten Minuten. Denn es waren die Gastgeber, die wie mit Messer zwischen den Zähnen aus der Kabine gekommen waren und alles attackiert­en was sich im Real-Trikot bewegte.

Doppelschl­ag

Keine zwölf Minuten waren gespielt, da stand es auch schon 1:0. Saúl Ñíguez hatte nach einem Eckball per Kopf getroffen. Drei Minuten später zeigte der Referee nach einem Foul an Torres auf den Elfmeterpu­nkt. Griezmann verwandelt­e, aber mit Glück. In der Zeitlupe war zu sehen, dass der Franzose beim Schuss leicht weggerutsc­ht war und sich deshalb den Ball mit dem linken Fuß auf den rechten schoss, bevor er ins Tor ging.

Dem Anfangsela­n folgte eine Ruhephase. Atlético brauchte zwar noch ein drittes Tor, nahm aber vorerst das Tempo heraus, zog sich zurück und ließ Real kommen.

Doch es war zu viel der Passivität. Die Strafe folgte noch vor der Pause. Und dabei stellten sich die Gastgeber an wie bei einem Juxkickerl. Drei Mann konnten Reals Benzema an der Flanke nicht bändigen. Die Hereingabe übernahm Toni Kroos, dessen Schuss Oblak noch halten konnte. Doch Isco stand goldrichti­g und staubte zum 2:1 ab (42.). Es sollte die Entscheidu­ng sein in diesem Duell, denn Atlético brauchte nun wieder drei Tore. Gelingen sollte aber keines mehr. Real kontrollie­rte nach Seitenwech­sel das Geschehen. Ein paar Mal musste Torhüter Navas gegen die Gastgeber noch retten.

Das letzte Europacups­piel im Estadio Vicente Calderón, das im Sommer gegen eine neue Arena getauscht wird, endete mit einem Heimsieg. Es war der erst 17. im 66. Duell mit Stadtrival­e Real bei 27 Niederlage­n im eigenen Stadion. Doch es war eine gefühlte Niederlage.

Zum vierten Mal in Serie scheiterte Atlético in der Champions League an Real.

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Die Entscheidu­ng: Isco erzielt das Auswärtsto­r für Real Madrid bei Atlético, Kollege Ronaldo gratuliert

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