Zwei Unbequeme wurden ersetzt
FIFA. Borbély und Eckert leiten nicht mehr die Ethikkommission
„Das wirft die Reformen um Jahre zurück, die FIFA wird leiden“, sagte der frühere Chef-Ermittler Cornel Borbély. „Mehrere 100 Fälle sind noch offen. Wir haben viele laufende Untersuchungen“, verriet er. Der Schweizer und der deutsche Richter Hans-Joachim Eckert sind vom FIFA-Council nicht zur Wiederwahl als Spitze der Ethikkommission vorgeschlagen worden. Bis auf zwei Mitglieder der beiden Ethikkammern wurde das Personal komplett ausgetauscht.
Seit 2015 hat die Untersuchungskammer 194 Voruntersuchungen durchgeführt und die rechtsprechende Kammer über 70 Funktionäre verurteilt. Unter Borbély und Eckert wurden unter anderen der ehemalige FIFA-Präsident Joseph Blatter sowie der frühere UEFA-Boss Michel Platini zu mehrjährigen Sperren verurteilt und auch Verfahren im Skandal um die Vergabe der WM 2006 an Deutschland geführt. „Was werden die Strafverfolger in Bern machen, was werden die Strafverfolger in den USA machen?“, fragte Eckert. „Es wird nicht einfacher für die FIFA.“Im laufenden US-Verfahren gilt die FIFA bisher als Opfer, was sich aber ändern kann, wenn ihre Spitzen kein glaubwürdiges Auf klärungsbemühen zeigen.
Als Chefermittlerin schlug das FIFA-Council die Kolumbianerin Maria Claudia Rojas vor, für die rechtsprechende Kammer den Griechen Vassilios Skouris.