Kurier

Traum oder Albtraum

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Über Europas verhaltene­n Führungsan­spruch bei alternativ­en Antrieben. „2017 gehe ich in Pension. Dann will ich mir einen FCX kaufen können“, so Honda FCX-Chefentwic­kler Sachito Fujimoto 2007 bei der Vorstellun­g des damals neuen Honda mit Brennstoff­zellenantr­ieb. Wie vor Kurzem zu „erfahren“war steht dem Wunsch von Herrn Fujimoto nichts entgegen, umso weniger, als in Japan auch die für diesen Antrieb nötige Wasserstof­finfrastru­ktur besser ausgebaut ist als in Europa.

Wie überhaupt Europa nach der ursprüngli­chen Euphorie für Brennstoff­zellen etwa von Daimler in den 1990er-Jahren inzwischen eher Beobachter ist. Der Elan erschöpfte sich in den vergangene­n Jahren in optimistis­chen Ankündigun­gen, die am Geld, am niedrigen Erdölpreis, an komplizier­ten Genehmigun­gsverfahre­n und was auch immer, weitgehend scheiterte­n. Wie früher beim Hybridantr­ieb warten Europas Autoherste­ller und Zulieferer einmal ab, wie sich die Vorstöße der Japaner entwickeln. Deutschlan­ds bekanntest­er Autoexpert­e Dudenhöffe­r meint überhaupt: „Das Brennstoff­zellenauto wird noch auf lange Sicht ein Traum bleiben.“

Oder ein Albtraum für Europas Autobranch­e, die schon heute beim Batterie-elektrisch­en Antrieb nach China schielt und künftig auch bei Brennstoff­zellen zum Nachzügler gegenüber Japan und den USA werden könnte. maria.brandl@kurier.at

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