Mit Excalibur und Riesenschlange
King Arthur – Legend of the Sword. Guy Ritchies Arthur-Legende als beschleunigtes Metal-Musikvideo
lieu geblieben, in demer seine Kindheit verbrachte. Allerdings lässt das sein Schwert Excalibur nicht zu: Arthur ist der Einzige, der den Stahl aus der Erde ziehen kann – und sofort die Aufmerksamkeit seines mörderischen Onkels Vortigern auf sich zieht.
Guy „Snatch“Ritchie bemächtigt sich der Artus-Sage mit eisernem Unterhaltungswillen. Und es soll keiner sagen, dass es nicht manchmal auch unterhaltsam zugeht.
Mit einer hohen Schlagzahl an Schnitten jagt er die Geschichte in Vor- oder Rückblenden vor sich her. Manchmal beschleunigt er seine Bilder effekthascherisch im Schnellvorlauf, manchmal friert er sie in pathetischer Zeitlupe ein und verstärkt sie mit dröhnendem Sound. Dialoge im Affentempo erinnern weniger an Gespräche, als an Wort-Raps, deren Sprachschatz („Do your fucking job!“) nur bedingt nach Mittelalter klingt.
Sichtlich inspiriert von „Game of Thrones“, wanken haushohe Riesenelefanten durch das Kampfgetümmel und bilden einen kuriosen Höhepunkt im Computer-generierten Action-Taumel.
Giftzahn
Anstelle von romantischer Liebe fliegt Arthur ein gewaltiger brauner Adler zu. Auch eine Riesenschlange wird entfesselt, deren Giftzahn sich in 3-D unangenehm nah ans Zuseherauge bohrt. Beide ... äh ... Tiere handeln im Auftrag einer seltsamen Spiritistin – offensichtlich Arthurs zukünftiger love inte
Von erotischer Energie weiß Ritchie allerdings wenig zu berichten. Stattdessen gräbt er alte Tarantino-Witze aus und lässt Jude Law als vermaledeiten Vortigern Gemeinheiten in abgeschnittene Ohrmuscheln flüstern.
Jude Law als machtbesessener, unrechtmäßiger Kö- nig fällt die ausdrucksstärkste Rolle zu. Charlie Hunnam als Arthur besticht weniger durch Geist als durch Kampfkörper. Den kann er in den fünf weiteren Arthur-Filmen zum Einsatz bringen, die angeblich geplant sind. Wenn das kein Franchise wird.