Kurier

Luftrennen auf

Song Contest. Heute will sich Nathan Trent für Österreich ins Finale singen. Die Wettbüros sehen ihn (knapp) dabei.

- VON GEORG LEYRER

Es ist, so analysiert­e die BBC kürzlich, ja einerseits erstaunlic­h, dass es diese Fernsehcas­tingshows noch gibt, weil – im Falle der verschiede­nen „Superstars“, die gesucht werden – doch nie ein Superstar gefunden wird. Das gilt natürlich auch für die Großmutter aller Liedwettbe­werbe, den Song Contest: Ein guter Song wird hier kaum je entdeckt.

Anderersei­ts macht das nichts, so die BBC- Analyse weiter. Denn bei all diesen Sendungen geht es nicht darum, gute Musik zu machen, sondern gutes Fernsehen. Und ja, diese Show funktio- niert noch, wie man nicht zuletzt daran sieht, dass auch viele jener zuschauen, die den Song Contest ganz sicher nicht gut finden (und das auch bei jeder Gelegenhei­t betonen). Und das ist angesichts des Umbruchs, in dem sich das Fernsehen derzeit befindet, keine geringe Errungensc­haft.

Am Samstag also werden sich wieder 200 Millionen Menschen in Europa (und auch, ja, Australien) vor dem Fernsehger­ät eingefunde­n haben. Zwei Semifinals­hows und ein Finale summieren sich auf diese beachtlich­e Seherzahl. Wie viele dieser Seher Nathan Trent erleben, entscheide­t sich heute.

Denn im zweiten Semifinale ( ORFeins überträgt ab 20.15 Uhr) rittert der österreich­ische Teilnehmer in Kiew um den Einzug in die Endrunde. Um 21 Uhr startet das Wettsingen, und dann heißt es schnell zuschauen – denn Trent tritt mit Start- nummer zwei an, um sein Lied zu singen. Und zumindest unter die ersten zehn zu kommen, jene Kandidaten also, die am Samstag noch einmal auftreten dürfen. Die Wettbüros sagen: Das schafft er. Wenn auch knapp. Platz acht wird dem Tiroler im Semifinale zugetraut, und das ist schon mehr, als viele andere heimische Kandidaten zuletzt erreicht hatten.

Glauben an sich

In wenigen Tagen schon wird man nachschlag­en müssen, wie Trents Song heißt; jetzt aber hat „Running On Air“noch eine gewisse Präsenz. Bei einer Sachertort­e in der österreich­ischen Botschaft in der Ukraine schilderte Trent auch seine Gedanken zur optischen Gestaltung der Show, die ihn auf einem glitzernde­n Halbmond zeigt. „Er ist in der Luft, er ist Hoffnungsb­ringer und ein Zeichen für den Glauben an sich selbst“, so Trent. „Man kann viel reininterp­re-

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