„Menschen lagen auf der Motorhaube“
Polizeibekannter Alkolenker raste am Times Square in Fußgänger: Mindestens eine Tote und 22 Verletzte
Sofort wurden Erinnerungen an die Terroranschläge in Nizza, Berlin, London oder Stockholm wach, als ein Autofahrer Donnerstagmittag am Times Square in New York auf einen Gehsteig fuhr, diesen entlang raste, eine 18-jährige Frau tötete und mindestens 20 Personen verletzte. Ersten Erkenntnissen zufolge handelte es sich um keinen Terrorakt, es blieb allerdings unklar, ob der Lenker seinen Wagen absichtlich in die Menschenmenge steuerte.
Der Lenker, ein 26-jähriger New Yorker namens Richard Rojas, wurde verhaftet. Laut New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio ist der junge Mann ein krimineller Ex-Sol- dat, der bereits mehrmals wegen Trunkenheit am Steuer festgenommen worden war.
„Ein rotes Auto kam auf mich zu, Menschen lagen auf der Motorhaube“, schildert die Augenzeugin Kaoru Emura die dramatischen Sekunden. „Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, warum das Auto nicht langsamer wird, warum ich keine Bremsen höre.“
„Durcheinander“
Der Times Square in Manhattan, an dem der Broadway die 7th Avenue kreuzt, gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten bei New-York-Touristen und zu den bekanntesten Plätzen der Welt. In der Gegend liegen Büros, Ge- schäfte sowie viele Theater und Restaurants. Den wegen seiner Leuchtreklamen bekannten Platz überqueren nach Zählungen der Times Square Alliance täglich rund 300.000 Menschen.
Der 23-jährige Thomas Haunschmid aus Viehdorf bei Amstetten ist gerade mit seiner Freundin Anita Lamplsberger, 20, in New York. „Als wir aus einem Geschäft kamen, sahen wir das Durcheinander und das seitlich liegende Auto“, berichtet er dem KURIER. „Vorerst war überhaupt nicht klar, was da passiert ist. Erst als die Polizei die Absperrung errichtete, war uns klar, dass es etwas Dramatisches sein muss.“