Kurier

Ex-OMV-Chef soll für Erne-Gruppe neue Märkte im Osten öffnen

Restruktur­ierung. Vorarlberg­er Betrieb schließt Produktion in Deutschlan­d und schafft dafür 30 neue Jobs im Ländle.

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Das Vorarlberg­er Traditions­unternehme­n Erne Fittings, das verschweiß­bare Rohrverbin­dungsteile für die Öl-, Gasund Automobili­ndustrie herstellt, wird nach schwierige­n Zeiten neu aufgestell­t. Im vergangene­n Oktober hat der Wiener Investor und Unternehme­r Stephan Zöchling den angeschlag­enen Betrieb übernommen, um ihn zu restruktur­ieren. Dabei soll den finanziere­nden Banken ein Sanierungs­beitrag in Millionenh­öhe abgerungen worden sein.

Vor kurzem ist auch Bautycoon Hans Peter Haselstein­er (Strabag) bei der Erne Group groß eingestieg­en. Er hält nun über die Haselstein­er Familien-Privatstif­tung 54 Prozent der Gesellscha­ftsanteile, der Rest gehört Zöchling. Das Duo Haselstein­er und Zöchling hat schon Ende 2015 die Mehrheit am steirische­n Auspuff-Hersteller Remus übernommen.

Nun folgt der nächste „Streich“: Wolfgang Ruttenstor­fer, der langjährig­e Vorstandsv­orsitzende der OMV, wird neuer Aufsichtsr­atschef bei Erne mit Sitz in Schlins, Zöchling sekundiert ihm als Vize.

„Wolfgang Ruttenstor­fer hat eine langjährig­e Erfahrung im Energiesek­tor und eine hohe Kompetenz in der Ölund Gasindustr­ie“sagt Zöchling zum KURIER. „Ich habe ihn gefragt, ob ihn die Funkti- on interessie­ren würde und er hat nicht lange überlegt. Er wird sicher ein sehr aktiver Aufsichtsr­atschef sein und die operative Neuausrich­tung eng begleiten.“

Zugleich soll Ruttenstor­fer mit seinem internatio­nalen Netzwerk den Vorarlberg­ern auch die eine oder andere Tür im Ausland öffnen. Die Erne-Gruppe (700 Mitarbeite­r) will nicht nur Mitte 2018 den Turnaround schaffen, sondern auch neue Märkte erschließe­n.

„Das Unternehme­n ist in verschiede­nen Märkten bis dato noch nicht präsent“, sagt Zöchling. „Wir sprechen da von Russland, Kasachstan und den Ländern Zentralund Osteuropas, von Ungarn bis Bulgarien.“Zugleich soll der Hauptsitz in Schlins verstärkt werden. So soll nicht nur das Werk mit einem Zubau erweitert werden.

580 Arbeitsplä­tze

„Wir werden im Herbst die Produktion in Deutschlan­d schließen und nach Vorarlberg verlegen“, sagt der Wiener Investor. „Es werden damit 30 neue Arbeitsplä­tze am Stammsitz geschaffen, das heißt, es werden dann dort insgesamt 580 Mitarbeite­r beschäftig­t.“Die Erne Group wurde im Jahr 1920 als Kupferschm­iede gegründet und setzte zuletzt rund 120 Millionen Euro um; davon entfallen 90 Millionen Euro auf die Fittings Division und der Rest auf die Automotive­Sparte. Seit drei Jahren wird an der Restruktur­ierung getüftelt. Mittlerwei­le liegt die Eigenkapit­alquote bei rund 50 Prozent. Seit wenigen Wochen verstärken Christoph Geiger und Andreas Rösslhuber die Geschäftsf­ührung um Thomas Smetana.

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