Wien Museum: Umbau-Widmung nur bei sicherer Finanzierung
„Ich kann leider nicht sagen, ob wir in der Lage sein werden, den Vertrag zu erfüllen“, erklärt der ukrainische Geschäftsführer der Panhans-Gruppe, Viktor Babushchak. Nach wie vor scheitere man daran, Geld der ausländischen Investoren nach Österreich zu bekommen. „Wir werden damit in Verbindung gebracht, dass irgendwelche ukrainischen Oligarchen Geldwäsche durchführen. Das ist ein absoluter Blödsinn. Jeder Cent kommt aus EU-Staaten und der Schweiz, und trotzdem finden wir keine Bank für den Transfer“, so Babushchak.
Die angespannte finanzielle Lage wirke sich auch auf alle anderen Hotels aus. Das Ring-Hotel ist bereits länger wegen Erfolglosigkeit geschlossen. Das Kurhaus Dr. Stühlinger ist mit fast einer Million Euro Schulden in Konkurs. Und auch das Sporthotel und das Grandhotel Panhans bleiben die Zwischensaison über geschlossen. „Sonst bauen wir einen sechsstelligen Verlust für zwei Gäste, die wir bewirten“, sagt Babushchak.
Zeit
Warum aus dem bereits 2014 großspurig angekündigten 55-Millionen-EuroAusbau der Hotels und Bergbahnen nichts geworden ist, begründet der Geschäftsmann so: „Wir haben die Firmen mit 22 Millionen Euro Verbindlichkeiten übernommen und diese auf 5,6 Millionen abgebaut. Es braucht alles seine Zeit.“
In der nö. Tourismusabteilung hofft man, dass zumindest das Weltcup-Skigebiet mit dem Bikepark nicht von den Schließungen betroffen ist: „Wir sind in ständigem Kontakt. Uns gegenüber wird immer betont, dass der Wille zu Investitionen da ist“, sagt ein Sprecher von TourismusLandesrätin Petra Bohuslav. Karlsplatz. Eine Flächenwidmung für den geplanten Umbau des Wien Museums am Karlsplatz gibt es nur, wenn die Finanzierung des Bauvorhabens gesichert ist, teilt Planungsstadträtin Maria Vassilakou (G) mit.
Das Wien Museum – untergebracht im historischen Bau von Oswald Haerdtl – soll erweitert und aufgestockt werden. Das Siegerprojekt stammt vom österreichischen Architektenteam Winkler+Ruck und Ferdinand Certov Vassilakou sprach von einem „zentralen Projekt“: „Eine Vorlage der entsprechenden Widmung an den Wiener Gemeinderat zur Beschlussfassung kann es daher nur geben, wenn die Finanzierung der Errichtung beschlossen ist.“
Diese ist jedoch noch offen, wie Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) erläutert. Konkret wird noch darüber nachgedacht, ob das Projekt aus dem Budget finanziert werden kann oder ob man sich für ein PublicPrivate-Partnership-Modell entscheidet.
Winterthur
Auch das benachbarte Winterthur-Gebäude ist von der Entscheidung betroffen, da es ebenfalls zum Plangebiet gehört. Das im Besitz der Zurich-Versicherung stehende Haus soll ebenfalls renoviert und aufgestockt werden. Die Verknüpfung Museums-Budget und Widmung hat nun Auswirkungen auf dieses Vorhaben. Sollte die Finanzierung des Wien Museums nicht gelingen, kann das Projekt ebenfalls nicht umgesetzt werden.
Vassilakou teilt die Kritik am Winterthur-Ausbau nicht. Gegner des Umbaus befürchten, dass das Erscheinungsbild der Karlskirche beeinträchtigt werden könnte. Die Planungen würden einen Ausgleich vorsehen, da auf der anderen Seite das Gebäude der TU derzeit deutlich höher sei, kontert Vassilakou: „Künftig wird es beidseits der Karlskirche annähernd die gleiche Höhenentwicklung geben, wobei diese Höhe einen nachvollziehbaren Bezug zu dem Barockbau hat.“