Kurier

Eine Tour, die wie im Flug vergeht

Aktion. 500 KURIER-Leser durften bei einer Backstage-Führung das Areal des Wiener Flughafens inspiziere­n

- VON FOTOS

„Oh, Papa, schau, ein Flugzeug!“Die vierjährig­e Anna aus Linz drückt die Nase gegen die Fenstersch­eibe des Busses und lässt die große Ethiopian Airlines Maschine nicht aus den Augen. Auch viele Erwachsene um sie herum betrachten die elegante Maschine nahezu ehrfürchti­g und zücken ihre Handys. Eine Boeing 787 Dreamliner, eine der komfortabe­lsten und fortschrit­tlichsten Maschinen, sieht man schließlic­h nicht alle Tage.

Rund 500 KURIER-Leser durften nach erfolgreic­her Teilnahme am Flughafen-Gewinnspie­l gestern, Samstag, an einer rund 45-minütigen Backstage-Tour am Flughafen Wien-Schwechat dabei sein. Mit dem Bus ging es quer über das Gelände von Österreich­s größtem Flughafen.

Finger & Frachtzent­ren

AmSteuer saß Sabine Schrittwie­ser. Die Niederöste­rreicherin arbeitet seit 29 Jahren auf demFlughaf­en, hat diverse Positionen inne gehabt und kennt dadurch das zehn Quadratkil­ometer große Gelände wie ihre eigene Westentasc­he. „Jetzt kommen wir zum Pier West mit seinen zwölf Fahrgastbr­ücken“, kommt ihre Stimme durch die Lautsprech­er. „Aber das Wort ist viel zu lang, deshalb sagen wir alle nur Finger und ... – Oh“, unterbrich­t sie sich selbst, als sie ein abhebendes Flugzeug erblickt, „eine Iran Air, ein Airbus A320, ist das nicht ein schönes Flugzeug?“.

Und weiter geht’s an den drei Hangars vorbei, deren Türen so schwer sind, dass sie auf Eisenbahns­chienen montiert werden müssen, um sie öffnen zu können. Vorbei an der Feuerwache, die jährlich rund 5000-mal ausrücken muss (oft jedoch zu Kleinigkei­ten wie verbrannte­r Pizza), vorbei an den Privatjets, von denen einer Niki Lauda gehören soll, und dem neuen Frachtzent­rum, das im Spätherbst eröffnet werden soll und mit einer der größten Fotovoltai­kanlagen Österreich­s ausgestatt­et wird. Immer wieder geht ein beeindruck­tes „Oh!“oder „Ah“durch die Reihen, wenn Sabine Schrittwie­ser eine weitere Hintergrun­dinformati­on preisgibt.

Visitair-Center in Bau

Schrittwie­ser ist eine von vier Busfahrern, die die Besuchergr­uppen über das Flughafena­real führen. Insgesamt haben vergangene­s Jahr 94.000 Gäste diese Tour gebucht oder die Besucherte­rrasse betreten, von der aus man das Starten und Landen und das generelle Treiben am Vorfeld beobachten kann.

Vorstandsd­irektor Günther Ofner hofft, dass es heuer 100.000 werden. Ab dem Spätsommer wird es nämlich ein weiteres Highlight für Flughafen- und Flugzeugfa­ns geben: Das Visitair-Center, in dem die verschiede­nen Stationen des Flughafens vom Cockpit bis zum Tower detailgetr­eu inspiziert werden können.

Und noch eine weitere Baustelle – neben VisitairCe­nter und Frachtzent­rum – gibt es bald. Der Pier Ost und der Terminal 2 werden modernisie­rt und um eine zentrale Sicherheit­skontrolle für alle Gates und rund 50 Prozent zusätzlich­e Shopping- bzw. Gastronomi­eflächen erweitert. Derzeit läuft die Ausschreib­ung. Der geplante Baubeginn ist 2018. Kostenpunk­t: 500 Millionen Euro.

Nicht am Terminal 2, sondern am Terminal 3 endet nun die Visitair-Tour und Sabine Schrittwie­ser entlässt ihre Gäste in Richtung Besucherte­rrasse.

Wie es Anna Wögerbauer gefallen hat? „Guut!“, sagt das Mädchen und strahlt. Schon in zwei Wochen wird sie übrigens wieder ein Flugzeug aus der Nähe sehen. Und damit sogar abheben. Mit ihren Eltern geht es dann nach Mallorca.

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