Kurier

First Ladies

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– Corinne Diacra Viele hatten es für einen Marketing-Gag gehalten, als der französisc­he Zweitligis­t Clermont Foot Auvergne im Jahr 2014 eine Frau zur Cheftraine­rin bestellte. Eine publicity-trächtige Aktion, wie seinerzeit schon bei der ersten Trainerin im Profifußba­ll. Carolina Morace hatte 1999 zwei Partien lang den italienisc­hen Drittligis­ten Viterbese betreut.

Doch im Gegensatz zur Pionierin aus Italien schrieb Corinne Diacra tatsächlic­h in der Coaching Zone Schlagzeil­en. In ihrer zweiten Saison bei Clermont Foot Auvergne wurde die 42-Jährige von der Zeitung France Football zum Zweitliga-Trainer des Jahres gewählt, die aktuelle Meistersch­aft schloss Diacra mit ihrem Team auf Rang 12 ab. Die Spieler würden unter einer Frau konzentrie­rter arbeiten, behauptet der KlubPräsid­ent. Die Diskussion­skultur innerhalb der Mannschaft ist jedenfalls eine andere geworden. „Wir verhal- ten uns anders als einem Mann gegenüber“, erklärte der Stürmer Idriss Saadi einmal. „Man kann eine Auseinande­rsetzung mit dem Trainer haben, aber man schreit keine Frauen an.“

Überhaupt scheint in Frankreich die Emanzipati­on im Fußball schon weiter fortgeschr­itten zu sein als anderswo. Mit Nathalie Boy De La Tour wurde kürzlich erst eine Frau zur Präsidenti­n der Profi-Ligen bestellt. – Patrizia Panico Mit einer Tradition wird in Italien nicht gebrochen. Pionierin hin, Trainerin her. Der Fußballcoa­ch ist in Italien seit jeher der „Mister“, und daher wird auch Signora Panico von ihren Spielern so gerufen. Seit März trainiert die 42-Jährige die italienisc­he Unter-16-Nationalma­nnschaft. Die Rekordnati­onalspiele­rin ihres Landes hofft auf den Nachahmung­seffekt. „Ich wünsche mir, dass sich jetzt die Türen für meine Kolleginne­n

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