Kurier

Wenn Sportler aussteigen

Gründe. Probleme mit Gesundheit und Motivation

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„Tatsächlic­h habe ich das Gefühl, alles ausgereizt zu haben,“kommentier­te Weltklasse-Kicker Philipp Lahm diese Woche sein Karriereen­de. Nach 22 Jahren FC Bayern (mit kurzer Auszeit in Stuttgart) will der 33-jährige Kapitän nun „andere Sachen, andere Leute und andere Bereiche kennenlern­en“. Außerdem – so erklärte er dem Magazin stern – „dauert es inzwischen, bis alle Gelenke wieder frei sind. Sie sehen nicht, wie schwer es mir heute fällt, am Morgen nach dem Spiel aufzustehe­n.“

Spitzenspo­rtler beenden ihre Lauf bahn in der Regel aus gesundheit­lichen Gründen. Häufig fehlt die Motivation. Mit ihrem Rücktritt büßen sie Einkommen und Popularitä­t ein. Die Entscheidu­ng kommt für Fans – und Insider – oft überrasche­nd.

„Ich kann nicht 100 Prozent geben. Und wenn ich das nicht tun kann, wäre es nicht fair mir selbst gegenüber, weiterzuma­chen“, teilte beispielsw­eise der schwedisch­e Tennis-Star Björn Borg 1983 der Öffentlich­keit mit. Mit nur 26 Jahren verließ er zur Verblüffun­g aller den Platz. Auch das Salzburger Ski-Talent Petra Kronberger – wegen ihrer großen Erfolge 1990, 1991 und 1992 als „Österreich­s Sportlerin des Jahres“geehrt – beendete 1992 ihr Karriere mitten in der Saison: aus „mangelnder Motivation“. Mit den Worten „Ich will nicht mehr im Kreis fahren“stieg Formel 1-Fahrer Niki Lauda 1979 während des Trainings zum Großen Preis von Kanada auf die Bremse. Ihm gelang ein fulminante­s Comeback – und ein weiterer Rücktritt.

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