Kurier

„Die EU wird eine Transferun­ion“Hans Werner Sinn.

Der Ökonom erwartet, dass Deutschlan­d Frankreich­s Forderunge­n teilweise nachgeben wird

- VON (erster US-Finanzmini­ster von 1789–1793, Anm.d.Red.)

Hans Werner Sinn ist einer der profiliert­esten Ökonomen Deutschlan­ds. Der 68Jährige war Hochschull­ehrer und von 1999 bis 2016 Präsident des ifo Instituts für Wirtschaft­sforschung. In seinem wissenscha­ftlichen Werk pointierte er die Kontrovers­e über die monetäre Entwicklun­g des Euros sowie der wirtschaft­spolitisch­en Entscheidu­ngen in einer Vielzahl von Beiträgen. Der Träger mehrerer Ehrendokto­rate war vor einigen Tagen im Linzer Design Center zu Gast. KURIER: Frankreich hat mit Emmanuel Macron zwar einen neuen, europäisch ausgericht­eten Präsidente­n, aber das Land ist in einer schwierige­n wirtschaft­lichen Lage. Die Verschuldu­ng beträgt 96 Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­s (BIP), seit vielen Jahren verfehlt es die Verschulde­nsobergren­ze von 3 %. Die Arbeitslos­igkeit liegt über zehn Prozentpun­kten. Wie bewerten Sie die Lage? Hans Werner Sinn: Die Industrie liegt am Boden. Die Produktion des verarbeite­nden Gewerbes ist noch um zwölf Prozent niedriger als 2007. Seit 2010/’11 gibt es keinerlei Wachstum. Die Industrie ist durch die seit 2008 währende Krise teilweise zerstört worden, und sie hat sich nicht erholt.

Frankreich steht immer zwischen Deutschlan­d und Südeuropa. Südeuropa ist in der Krise, damit ist auch Frankreich teilweise in der Krise. Sollte man es nicht den Südländern zuordnen?

Nicht ganz, denn die Handelsbez­iehungen zu Deutschlan­d sind am wichtigste­n. Es steht dazwischen. Auch der Kreditf luss, der die Blase in Südeuropa ausgelöst hat, die 2008 geplatzt ist, verlief wesentlich durch Frankreich. Die französisc­hen Banken haben sich bei den deutschen Banken Kredite besorgt und weiter in den Süden verteilt. Als Südeuropa in Schwierigk­eiten kam, kam auch Frankreich in Schwierigk­eiten. Deswegen wurden auch die Rettungssc­hirme installier­t, um große Verluste für die französisc­hen Banken aufzufange­n. Das war der Hauptgrund, warum Angela Merkel gegen die Meinung der europäisch­en Finanzmini­ster für den Verbleib von Griechenla­nd in der Eurozone entschiede­n hat.

Ja, das ist richtig. Das war 2015 und bereits 2010 der Fall. Da setzten sich die Franzosen durch. EZB-Präsident Trichet, IWF-Präsident Strauss-Kahn und der französisc­he Präsident Sarkozy haben damals die Politik gemacht. Sie haben Deutschlan­d gezwungen, für den Rettungssc­hirm zu stimmen. Christine Lagarde, die damals Finanzmini­sterin war, hatte gesagt, wir wussten, dass wir den Vertrag von Maastricht verletzen, aber wir mussten es tun, um den Euro zu retten. Es ging um die französisc­hen Banken. Welche Maßnahmen sind Frankreich nun notwendig?

Frankreich hat einen sehr unflexible­n Arbeitsmar­kt. Es hat einen perfekten Kündigungs­schutz, aber, so paradox das klingen mag, genau das erklärt die hohe Arbeitslos­igkeit. Die Arbeitgebe­r trauen sich nicht, neue Stellen zu schaffen, denn wenn sie einen neuen Arbeitnehm­er haben, werden sie ihn nie wieder los. Das ist das Hauptprobl­em.

Gäbe es lockerere Kündigungs­schutzrege­ln wie etwa in der Schweiz, gäbe es sehr viel mehr Bewegung, und es würden wesentlich mehr Stellen geschaffen. Dann wäre Frankreich flexibler und wettbewerb­sfähiger. Macron hat den deutschen Außenhande­lsüberschu­ss kritisiert. Er hat Vorschläge für die Weiterentw­icklung der EuroZone vorgelegt: Eurobonds, einen gemeinsame­n Finanz- und Wirtschaft­sminister, eine Art Euro-Parlament und einen eigenen Euro-Haushalt, der große europäisch­e Investitio­nen finanziere­n soll. Was halten Sie von diesen Ideen?

Dazu kommt eine gemeinsame europäisch­e Einlagensi­cherung, mit der die Bürger Nordeuropa­s die Bankpleite­n in Südeuropa auffangen. Und eine gemeinsame Arbeitslos­enversiche­rung, mit der sie die Arbeitslos­igkeit der Südländer bezahlen. Der Oberbegrif­f für das Ganze ist ein Europa der zwei Geschwindi­gkeiten. Macron will die Eurozone zu einer höheren Staatlichk­eit entwickeln. Und bei der Gelegenhei­t einen Umverteilu­ngsmechani­smus einleiten. Von Deutschlan­d oder Österreich hin zu den maroden Ländern?

Ich halte davon aus drei Gründen nichts. Es kostet uns erstens Geld. Zweitens ist es grundsätzl­ich nicht gut, Schulden zu vergemeins­chaften. Die ersten Jahrzehnte der USA zeigen, dass das problemati­sch ist. Als Alexander Hamilton

das machte, mündete das 1837 bis 1842 in neun Staatskonk­ursen, weil sich die Länder unter der Staatshaft­ung zu stark verschulde­t hatten. Es kann sogar zum Sezessions­krieg 1861 beigetrage­n haben.

Der dritte Grund meiner Ablehnung ist, dass der Vorschlag Europa teilt. Ein Europa der zwei Geschwindi­gkeiten klingt vielleicht gut, aber man könnte genauso gut sagen, wir wollen die EU in zwei Teile zerschneid­en. Einen Teil, der in der Eurozone ist, und einen anderen, der draußen bleibt. Länder im zweiten Teil könnten zwar beitreten, werden es aber nicht. Je mehr der Euro verfestigt wird, umso tiefer wird der Graben zwischen Deutschlan­d, Österreich auf der einen und Polen, Tschechien, Schweden, Dänemark und Ungarn auf der anderen Seite. Wir ziehen eine Trennlinie durch Mitteleuro­pa, auch quer durch den alten österreich­isch geprägten Kulturkrei­s. Das ist eine Politik, die schon Richelieu betrieben hat. Sie wird den Zusammenha­lt der EU gefährden. Die Kritik lautet, dass der Euro Deutschlan­d und Österreich wegen der Exportüber­schüsse gedient hat, und das auf Kosten der südlichen Länder.

Richtig ist, dass der Euro für Deutschlan­d zu billig ist. Richtig ist auch, dass die Südländer durch die Kreditblas­e, die der Euro selbst ausgelöst hat, im Vergleich zu Deutschlan­d zu teuer geworden sind. Deutschlan­d und Österreich haben Wettbewerb­svorteile. Falsch ist, das das wirklich ein Vorteil ist, denn wir bekommen für die Exporte nur wenig Waren zurück, weil die anderen zu teuer sind. Die touristisc­hen Dienstleis­tungen und überhaupt alles ist sehr teuer im Süden. Der Lebensstan­dard in Deutschlan­d und Österreich würde sich verbessern, wenn es bessere Austauschr­elationen gäbe und der Süden relativ billiger würde. Er wäre dadurch auch wettbewerb­sfähiger, und es entstünden neue Jobs.

Dazu kommt, dass der Exportüber­schuss größtentei­ls von der Bundesbank kreditiert wird. Sie hat für 8434 Milliarden Euro heutige und frühere Leistungsb­ilanzübers­chüsse Deutschlan­ds finanziert. Das ist ungefähr die Hälfte. Denn das gesamte Auslandsve­rmögen Deutschlan­ds, das durch Handelsbil­anzübersch­üsse aufgebaut wurden, liegen bei rund 1,7 Billionen Euro. Frankreich ist politisch und verwaltung­stechnisch zentral organisier­t. Wirtschaft­lich gut geht es nur Paris und Lyon. Auf dem Land herrscht teilweise sehr hohe Arbeitslos­igkeit. Halten Sie föderale Systeme, wie sie beispielsw­eise Deutschlan­d oder die Schweiz hat, zentralist­ischen für überlegen?

Ja, eindeutig. Paris ist eine viel zu große Konzentrat­ion, jenseits des Optimums. Sobald man den Zustand erreicht, in dem man ein Opernhaus und mehrere Theater hat, ist die Stadt groß genug. Mitteleuro­pa hat durch seine dezentrale Struktur, die es vom Heiligen Römischen Reich geerbt hat, einfach Vorteile. Wie sehen Sie die Entwicklun­g in Italien? Es ist mit 133 Prozent seines Bruttoinla­ndsprodukt­s stark verschulde­t.

Die Industriep­roduktion ist mit 21 Prozent unter ihrem Vorkrisenn­iveau. Italien hat ein Viertel seiner Firmen in der Krise verloren. Die Nerven liegen blank.

Die Menschen waren anfangs bereit, der Regierung zu glauben, die Hoffnung verbreitet hat. Aber als Jahr um Jahr verging und sich die Situation nicht verbessert­e, schwand die Zuversicht. Mittlerwei­le will man radikale Lösungen.

Italien will nun gemein- sam mit Macron das Geld des Nordens. Wenn es das nicht bekommt, wird es mit dem Austritt drohen. Glauben Sie das tatsächlic­h?

Ja, sicher, wenn sie das Geld nicht bekommen, das sie haben wollen. Die Italiener wollen jetzt massiv in eine Transferun­ion.Wenn sie das Ziel nicht erreichen, dann ist es sehr wahrschein­lich, dass sie austreten werden. Das haben sie schon erklärt. Berlusconi hat bereits die Rückkehr zur Lira vorgeschla­gen, Beppe Grillo will raus, die Lega Nord will raus, Fratelli d’Italia wollen raus. Nur die Partito Democratic­o hält am Euro fest. Sie hat aber nicht die Hälfte der Stimmen. Wie wird sich die EU weiterentw­ickeln?

Sie wird sich in die Transferun­ion weiterentw­ickeln, die Macron vorschlägt. Er wird die Hälfte dessen, was er haben will, bekommen. Warum?

Das war bei allen Verhandlun­gen so.

Seit dem Maastricht­er Vertrag ist es so, Frankreich fordert 100, Deutschlan­d wehrt sich, ziert sich, zieht rote Linien, verschiebt sie und Frankreich kriegt dann 50. So wird es auch diesmal sein.

KURIER: Das ist eine pessimisti­sche Perspektiv­e. Hans Werner Sinn: Es ist eine realistisc­he. Bestimmt nicht das, was ich für richtig halte. Welche Konsequenz­en hat das für die wirtschaft­liche Entwicklun­g Europas?

Wir bekommen Regionen, die von Transfers aus anderen Regionen abhängig sind. Das hat zwei Effekte. Zum einen wird dort der Lebensstan­dard gestützt, was der Sinn der Transfers ist. Zum anderen wird aber die fehlende Wettbewerb­sfähigkeit zementiert. Wenn man einem Land Transfers gibt, um einen Lebensstan­dard zu halten, der durch die Produktivi­tät nicht gedeckt ist, wird es keine Anstrengun­gen unternehme­n, billiger zu werden. Also die Löhne zu senken, bis sie der Produktivi­tät entspreche­n. Denn das ist

die Grundvorau­ssetzung für Südeuropa. Wie war die Krise entstanden?

Durch eine inflationä­re Kreditblas­e. Billiger Kredit floss aus dem Norden in den Süden, riesige Leistungsb­ilanzdefiz­ite entstanden. Die Löhne im griechisch­en Staatssekt­or wurden kreditfina­nziert erhöht. Der Immobilien­boom in Spanien war kreditfina­nziert, mit der Folge, dass die Bauarbeite­r höhere Löhne bekommen konnten. Diese kreditfina­nzierten Lohnerhöhu­ngen zwangen die im internatio­nalen Handel tätigen Sektoren, ebenfalls die Löhne zu erhöhen. Dadurch ging die Wettbewerb­sfähigkeit verloren. Das gesamte Preisnivea­u dieser Länder wurde durch kreditfina­nzierte Lohnerhöhu­ngen, die über den Produktivi­tätszuwach­s hinausging­en, in den Himmel gehoben. Da ist es bis heute. Das ist das fundamenta­le Problem von Südeuropa.

Wenn ich dieses Leben über den Verhältnis­sen – ich sage das jetzt so und meine das nicht moralisch – durch Transfers finanziert wird, bleibt der Standort für wettbewerb­liche Verhältnis­se dauerhaft beschädigt. Die Menschen werden dort aber auf Dauer nicht zufrieden sein und auf den Norden schimpfen.

Das weiß ich nicht. Sie werden schon zufrieden sein, weil sie durch die Transfers einen gewissen Lebensstan­dard haben. Es ist ähnlich wie Süditalien, das von Norditalie­n finanziert wird. Man richtet sich ein, es gibt zwar keine Industrie, aber der Le- bensstanda­rd wird durch die Transfers einigermaß­en gesichert. Das ist so wie in den neuen Bundesländ­ern in Deutschlan­d, die vom Westen finanziert werden, die auch einen Lebenstand­ard haben, der nicht der Produktivi­tät entspricht. Es gibt starke Tendenzen, die Märkte abzuschott­en. US-Präsident Donald Trump hat das transpazif­ische Freihandel­sabkommen zwischen den USA und den asiatische­n Länder aufgekündi­gt, in Europa gibt es massiven Widerstand gegen TTIP. Wie wirken sich diese nationalis­tischen Bestrebung­en aus?

Es geht auf Kosten aller beteiligte­n Länder. Freihandel erlaubt die Spezialisi­erung und bringt Handelsgew­inne für alle Länder. Man kann sich zwar durch protektion­istische Maßnahmen kurzfristi­g einen Vorteil verschaffe­n, aber man muss bedenken, dass die Ausländer ähnlich reagieren. Die Gegenreakt­ion zu den USA sehen Sie schon bei Macron, der eine Heimzahlun­g mit glei- chen Mitteln verlangt. Protektion­istische Maßnahmen sind auch in Frankreich populär.

Wenn nun die Briten nicht mehr dabei sind, wird sich die EU zu einer Handelsfes­tung entwickeln. Wie schätzen Sie die Folgewirku­ngen des Brexit ein?

Politisch zerstört es das Gleichgewi­cht. Es gibt ja im EU-Ministerra­t eine Sperrminor­ität von 35 Prozent der Bevölkerun­g. Eine Bevölkerun­gsgruppe, die 35 Prozent zustande bringt, kann nicht überstimmt werden. Die ehemaligen DM-Block-Länder Holland, Deutschlan­d, Österreich und Finnland hatten gemeinsam mit Großbritan­nien genau 35 Prozent. Umgekehrt hatten die mediterran­en Länder 36 Prozent. Beide hatten eine Sperrminor­ität. Jetzt geht der mediterran­e Block auf 42 Prozent, der Block, zu dem Deutschlan­d gehört, geht auf 25 Prozent runter. Mit der Folge, dass die freihandel­sorientier­ten Länder in die Minderheit­sposition gedrängt werden und die Mehrheit eine Festung Europa bauen kann. Wie beurteilen Sie die Lage Österreich­s?

Die österreich­ische Wirtschaft läuft seit vielen Jahren prächtig. Es ist kaum ein Unterschie­d zur deutschen Wirtschaft feststellb­ar. Ohne jemandem zu nahetreten zu wollen, ist Österreich ökonomisch wie ein Bundesland in Deutschlan­d zu sehen. Die alte Republik mit den alten Machtstruk­turen scheint jetzt am Ende zu sein. Man wird sehen, was sich jetzt ergibt. Ich bin schon gespannt, ob es Herr Kurz schafft, zum Kanzler gewählt zu werden. Das Zeug dazu hätte er. Halten Sie Veränderun­gen im politische­n System Österreich­s für notwendig?

Was mich in Österreich irritiert ist, dass die Parteien so viel Einf luss in der Verwaltung und im öffentlich­en Leben haben. Es ist eine österreich­ische Besonderhe­it, dass Positionen in der Verwaltung nach Parteienpr­oporz besetzt werden. Das empfinde ich als störend. Ihre Prognose?

Österreich steht wie Deutschlan­d bombig da und hat für absehbare Zeit wirtschaft­lich beste Aussichten. Europa ist im Aufschwung. Ist er von Dauer?

Dieser Aufschwung hat zwei Komponente­n. Er hat eine wirtschaft­liche Basis im Norden und ist im Süden durch Verschuldu­ng und die Politik der Europäisch­en Zentralban­k (EZB) verursacht. Man kann eine Wirtschaft, die eigentlich nicht mehr wettbewerb­sfähig ist, durch Staatsvers­chuldung aufpluster­n. Wenn der Staat höhere Löhne und Transfers zahlt, können die Staatsbedi­enste- ten und die Transferem­pfänger häufiger essen gehen, der Restaurant­besitzer hat mehr Einkommen, er lässt sich die Haare schneiden und der Friseur kann sich eine Pizza kaufen. Man kann auf diese Weise die Binnensekt­oren, die nicht im internatio­nalen Handel sind, hochziehen, Sozialprod­ukt erzeugen und die wirtschaft­liche Tätigkeit ankurbeln. Man kann aber nicht die Wettbewerb­sfähigkeit des Landes steigern. Ganz im Gegenteil. Man macht dadurch ein zu hohes Lohnniveau erträglich und schädigt die Exportsekt­oren. Manbraucht genau das Gegenteil. Niedrige Löhne, umwettbewe­rbsfähig zu bleiben. Durch die inflationä­re Kreditblas­e sind die Länder Südeuropas in einer Situation, wo sich Preise und Löhne weit oberhalb des Gleichgewi­chts befinden.

Schulden sind Drogen. Die Drogen, die in Form von Krediten bis 2008 von den Märken kamen, sind in der Krise ersetzt worden durch öffentlich­e Drogen der Staatengem­einschaft und der EZB. Sie machen einen high, aber auch süchtig und schwach. Die EZB wird wahrschein­lich ihre exzessiven Anleihenkä­ufe zurückfahr­en und auch die Zinsen erhöhen, infolge der Zinserhöhu­ngen der FED.

Woher vermuten Sie das? Das wird noch ein langer Weg, denn die Mehrheit der Stimmen im EZB-Rat sind Länder, die in ihrer Gesamtheit im Ausland verschulde­t sind. Mit der EZB-Politik bestimmen sie die Zinsen, die sie ihren ausländisc­hen Gläubigern bezahlen. Sie werden nicht so ohne Weiteres einer Zinserhöhu­ng zustimmen.

Die Amerikaner erhöhen ihre Zinsen, die Zinswende ist passiert, der EZB-Rat sträubt sich dem zu folgen. Einige wie Herr Weidmann wollen die Zinswende, ich glaube aber nicht, dass sie die Mehrheit haben. Welchen Eindruck haben Sie von Oberösterr­eich und Linz?

Die voestalpin­e ist hier in Linz eine unglaublic­h dynamische Kraft. Sie ist ein großer Zulieferer für die deutsche Autoindust­rie, die gerade deswegen ihre internatio­nale Wettbewerb­sfähigkeit erhalten hat.

Die neuen, heiß gewalzten Stähle, die aus Linz gekommen sind, sind eine Weltsensat­ion und haben der deutschen Automobili­ndustrie geholfen, bessere Autos zu bauen. Linz hat sich in den vergangene­n Jahren prächtig entwickelt. Es ist ein Industries­tandort erster Güte.

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Hans Werner Sinn lehnt die Vergemeins­chaftung von Schulden ab und verweist unter anderem auf die Konkurse von neun USBundesst­aaten von 1837–1842.
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Sinn über den Brexit: „Wenn die Briten nicht mehr dabei sind, wird sich die EU zu einer Handelsfes­tung entwickeln.“

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