Hüttenidylle und Rinnende Mauer
Molln. Eineinhalbstündige Rundwanderung über die Mollner Hütte bis zum Dürren Eck
Vor der Ortseinfahrt von Molln aus Richtung Grünburg lädt der Parkplatz Gstadt zur Begehung der „Rinnenden Mauer“ein. Dieses einmalige Naturschauspiel lässt sich von hier in einer eineinhalbstündigen Rundtour eindrucksvoll erleben. Wir machen jedoch einen Umweg über die idyllische Mollner Hütte.
Braune Waldmäuse begleiten den Wanderer auf dem einstündigen Aufstieg. Von üppigem Bärlauch überzogene Waldhänge erinnern an die grünen Teeplantagen im indischen Darjeeling. Immer wieder bieten sich großartige Ausblicke auf das Umland von Molln.
Dürres Eck
Auf der herrlichen Sonnenterrasse weist der Hüttenwirt Gerhard Brandstätter auf die Besonderheit dieser Naturfreunde-Hütte hin: „20 Paare teilen sich den Dienst an Wochenenden und Feiertagen über das ganze Jahr. Jeder Gast kann bei einem Getränk die Bergeinsamkeit genießen. Wer über Nacht bleibt, wird auch mit Essen ver- sorgt.“Frisch gestärkt folgen wir dem markierten Weg auf den nächsten Gipfel, das Dürre Eck auf 1200 Meter Höhe. Bei der Gipfeljause gibt es ein prächtiges Voralpenpanorama bis zum Sengsengebirge und den Ennstaler Alpen. Beim Abstieg auf dem Weg 14 über den Dorngraben ist Trittsicherheit angebracht. Der Weg überquert schließlich die Hauptstraße und führt zum Steyr-Fluss. Tief hat sich das smaragdgrüne Gewässer ins Gestein eingeschnitten. Steil hinunter geht es zur Rinnenden Mauer.
Wasser aus Felswand
Mitten aus der Felswand sprudelt das Wasser heraus. Ein bemerkenswertes Naturschauspiel. Wie ist so etwas möglich? Die Antwort gibt Franz Sieghartsleitner vom Nationalpark Kalkalpen: „Wasser trifft auf eine undurchdringliche Schicht und drängt ins Freie. Immer in der Zeit der Schneeschmelze und nach einigen Tagen Regenwetter gibt es Wasserfestspiele.“Zurück geht es flussaufwärts entlang der Schluchtoberkante der Steyr. Beim imposanten „Schluchtblick“ist Vorsicht angebracht: Der einzigartige Tief blick in die Steyrschlucht liegt unmittelbar am Abgrund. So ein Ort löst andächtiges Staunen aus. Und erinnert an das Goethe-Wort: „Nur wer staunen kann, lernt sehen.“Reich beschenkt mit dem „Gesehenen“kehren wir zum Ausgangspunkt zurück. Beim Parkplatz findet die sportliche Fünf-Stunden-Runde ihren Abschluss.