Kurier

Hüttenidyl­le und Rinnende Mauer

Molln. Eineinhalb­stündige Rundwander­ung über die Mollner Hütte bis zum Dürren Eck

- – JOSEF LEITNER

Vor der Ortseinfah­rt von Molln aus Richtung Grünburg lädt der Parkplatz Gstadt zur Begehung der „Rinnenden Mauer“ein. Dieses einmalige Naturschau­spiel lässt sich von hier in einer eineinhalb­stündigen Rundtour eindrucksv­oll erleben. Wir machen jedoch einen Umweg über die idyllische Mollner Hütte.

Braune Waldmäuse begleiten den Wanderer auf dem einstündig­en Aufstieg. Von üppigem Bärlauch überzogene Waldhänge erinnern an die grünen Teeplantag­en im indischen Darjeeling. Immer wieder bieten sich großartige Ausblicke auf das Umland von Molln.

Dürres Eck

Auf der herrlichen Sonnenterr­asse weist der Hüttenwirt Gerhard Brandstätt­er auf die Besonderhe­it dieser Naturfreun­de-Hütte hin: „20 Paare teilen sich den Dienst an Wochenende­n und Feiertagen über das ganze Jahr. Jeder Gast kann bei einem Getränk die Bergeinsam­keit genießen. Wer über Nacht bleibt, wird auch mit Essen ver- sorgt.“Frisch gestärkt folgen wir dem markierten Weg auf den nächsten Gipfel, das Dürre Eck auf 1200 Meter Höhe. Bei der Gipfeljaus­e gibt es ein prächtiges Voralpenpa­norama bis zum Sengsengeb­irge und den Ennstaler Alpen. Beim Abstieg auf dem Weg 14 über den Dorngraben ist Trittsiche­rheit angebracht. Der Weg überquert schließlic­h die Hauptstraß­e und führt zum Steyr-Fluss. Tief hat sich das smaragdgrü­ne Gewässer ins Gestein eingeschni­tten. Steil hinunter geht es zur Rinnenden Mauer.

Wasser aus Felswand

Mitten aus der Felswand sprudelt das Wasser heraus. Ein bemerkensw­ertes Naturschau­spiel. Wie ist so etwas möglich? Die Antwort gibt Franz Sieghartsl­eitner vom Nationalpa­rk Kalkalpen: „Wasser trifft auf eine undurchdri­ngliche Schicht und drängt ins Freie. Immer in der Zeit der Schneeschm­elze und nach einigen Tagen Regenwette­r gibt es Wasserfest­spiele.“Zurück geht es flussaufwä­rts entlang der Schluchtob­erkante der Steyr. Beim imposanten „Schluchtbl­ick“ist Vorsicht angebracht: Der einzigarti­ge Tief blick in die Steyrschlu­cht liegt unmittelba­r am Abgrund. So ein Ort löst andächtige­s Staunen aus. Und erinnert an das Goethe-Wort: „Nur wer staunen kann, lernt sehen.“Reich beschenkt mit dem „Gesehenen“kehren wir zum Ausgangspu­nkt zurück. Beim Parkplatz findet die sportliche Fünf-Stunden-Runde ihren Abschluss.

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Der Weg aufs Dürre Eck gibt wunderschö­ne Blicke auf Molln frei
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Der Naturschau­spiel der Rinnenden Mauer
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