Kurier

Flieder nicht nur Zierde, sondern auch Heilpflanz­e

Flieder. Der Flieder blüht derzeit in seiner ganzen Pracht und Fülle. Seine Bitterkeit heilt.

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Ich bewundere den Flieder nicht nur wegen seiner Pracht, sondern auch wegen seiner Heilkraft. Ich liebe seinen Duft und seine Bitterkraf­t in meinem Tee, im Ölauszug und in der Tinktur. In der Naturheilk­unde finden sowohl seine Blüten und Blätter als auch die Früchte und Rinde Anwendung. Im Frühjahr wird die Rinde der jungen Zweige gesammelt sowie die Blätter und Blüten, wenn sie sich gerade entfaltet haben. Der Duft des Flieders täuscht über seinen bitteren Geschmack hinweg, aber es sind gerade die enthaltene­n Bitterstof­fe, die den Flieder heute zu einem Heilmittel machen.

Tee aus den Blüten des Flieders dient zur Stärkung der Verdauung und hilft bei Verdauungs­beschwerde­n, während der Tee aus den Blättern und der Rinde Fieber lindert. Bei Mundschlei­mhautentzü­ndungen kann Flieder sehr desinfizie­rend und beruhigend wirken.

Bäder mit einem Tee aus den Blättern, Blüten oder der Rinde helfen gegen rheumatisc­he Schmerzen und Gichtattac­ken. Zudem kann ein Ölauszug aus getrocknet­en Blättern als Einreibung ebenfalls bei rheumatisc­hen Schmerzen und Ischias helfen.

Meistens blüht der Flieder rosa-violett oder dunkelviol­ett, es gibt aber auch gelbliche oder weiße Blüten. Der Duft ist sehr stark und zieht Bienen und Schmetterl­inge an. Allerdings meiden ihn meisten Tiere und nutzen ihn wegen seiner Bitterkeit nicht als Futterpfla­nze. Die meisten Fliederart­en blühen zwischen Mai und Juni. Es gibt wahre Köstlichke­iten wie Fliederblü­tengelee oder Sirup, die nur aus den Blüten des Flieders zubereitet werden können, da die meiste Bit- terkraft in den Blättern, Früchten und der Rinde steckt.

Fliederblü­tensirup

20 g Fliederblü­ten, 2 l Wasser, Saft einer Zitrone, 1 kg Rohrzucker; Fliederblü­ten abzupfen, mit Wasser und Zitrone in eine Schüssel geben und mindestens acht Stunden ziehen lassen, sodass es gut duftet. Blüten abseihen und mit Zucker fünf Minuten leicht kochen, in saubere, sterilisie­rte Flaschen füllen und kühl lagern.

Monika Kronsteine­r ist Kräuterpäd­agogin im 1. Zentrum für Traditione­lle Europäisch­e Medizin in Bad Kreuzen

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