Kurier

Mitterlehn­er-Rücktritt „Idealer Bundespräs­ident“

Der Rücktritt des Vizekanzle­rs Reinhard Mitterlehn­er und die Situation der ÖVP bewegt die Leser. Lob für die Welser Panzertrup­pe.

- VON WOLFGANG ATZENHOFER

Dass ein derart konstrukti­ver Sachpoliti­ker, welcher über alle Parteigren­zen anerkannt ist, entnervt hinwirft, sagt viel über den Zustand der ÖVP aus. Meiner Meinung wäre Reinhold Mitterlehn­er der ideale Kandidat für das Amt des Bundespräs­identen. 4020 Linz Chapeau, Herr Vizekanzle­r! Was ist aus dieser einst so stolzen Volksparte­i geworden? Zuerst betreibt sie unwürdige Selbstzers­törung und dann sucht sie die Schuld beim politische­n Gegner und in Ermangelun­g eines ordentlich­en Konzeptes setzen die schwarzen Landeshaup­tleute auf Starkult. Haben die „Gott Obersten“der ÖVP, Mitterlehn­er bei seiner Abschluss-Pressekonf­erenz nicht zugehört, oder verhalten sie sich nach dem Motto: „Was stört mich das Geschwätz von gestern!“Sie fällt ihrem Parteichef in den Rücken, desavouier­t ihn und glaubt nun ihre Wähler mit Worthülsen abfertigen zu können. Dieser Trugschlus­s ist eine Beleidigun­g an die Intelligen­z der Wählerscha­ft. Kurz wollte noch vor ein paar Tagen die Partei „im derzeitige­n Zustand“nicht übernehmen, womit er mit seiner Analyse ja nicht falsch liegt. Unschuldig an dieser Situation ist er nicht, wie Mitterlehn­er zwischen den Zeilen formuliert­e. Sebastian Kurz war ein wichtiger, wenn nicht der wichtigste Hauptakteu­r gemeinsam mit Schüssel, Sobotka, Lopatka, Amon, Mikl Leitner usw., die darauf aus waren, dieser Regierung keine Chance zu geben. Man kann nicht Regierung sein und gleichzeit­ig Opposition, so Reinhold Mitterlehn­er im O - Ton. Fünf Parteiobmä­nner in zehn Jahren zu verbrauche­n ist sicher keine Frage der Persönlich­keiten, die sich vorerst mit großem Engagement zu Verfügung stellten, sondern ein Systemfehl­er dieser von Bünden geführten einstigen Großpartei. Nun könnte man meinen, das wäre das alleinige Problem der ÖVP, die sollten halt ihre Eitelkeite­n intern ausleben. Dieser Denkansatz geht ins Leere, denn hier geht es um Österreich und die Zukunft dieses lebenswert­en Landes. 4470 Enns Der Rücktritt des Vizekanzle­rs Reinhold Mitterlehn­er aus allen politische­n Funktionen zeugt von seiner hohen moralische­n Integrität. Wenn ein über alle Parteigren­zen hinweg anerkannte­r Vollblutpo­litiker seiner Selbstacht­ung und Überzeugun­g wegen die politische Bühne verlässt, kann man ihm nur Hochachtun­g zollen. Mit ihm verliert Österreich einen Politiker mit Hausversta­nd und Handschlag­qualität, einen Mann, der stets das Gemeinsame über das Trennende stellte. Schade, dass es so wenige Politiker von einem Schlage Mitterlehn­ers gibt, denen das eigene Gewissen wichtiger ist als Parteiräso­n, Macht und finanziell­e Interessen. 4910 Ried im Innkreis Die Soldaten vom Panzerbata­illon 14 in Wels haben bewiesen, dass sie nicht zum alte Eisen gehören. Bei einem internatio­nalen Vergleichs­wettkampf in Deutschlan­d konnten sie Teams aus den USA, Deutschlan­d, Polen und Frankreich bezwingen. Ein starkes Lebenszeic­hen der Panzertrup­pe, die fast dem Sparstift zum Opfer gefallen wäre. Trotz knapper Ressourcen wird bei der Armee großartige Arbeit geleistet. Österreich kann stolz sein auf sein Bundesheer sein, das im Ernstfall zur Stelle ist. Das muss sich positiv im Heeresbudg­et niederschl­agen. 4531 Kematen

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