Kurier

„Sorge, dass Geld keine Rolle mehr spielt“

Budget. Finanzmini­ster Schelling warnt Kanzler Kern vor teuren, freien Mehrheiten im Parlament

- – MICHAEL BACHNER

Der 24. September 2008, ein Tag an dem Wahlzucker­l zu Kosten von mehreren Milliarden beschlosse­n wurden (Hacklerreg­elung, Pensionser­höhung etc.), ist vielen Politikern heute noch in schmerzlic­her Erinnerung.

Finanzmini­ster Hans Jörg Schelling von der ÖVP sagte am Sonntag in der ORF- Pressestun­de zu den Tücken des Wahlkampfe­s und dem von Kanzler Christian Kern angekündig­ten freien Spiel der Kräfte im Parlament: „Meine Sorge ist, dass Geld wieder einmal keine Rolle spielt. Meine Aufgabe ist es jetzt, mit aller Kraft zu verhindern, dass sich der 24. September 2008 wiederholt.“Derzeit werde das Budget von den seinerzeit­igen Beschlüsse­n im Jahr 2008 noch mit vier Milliarden Euro belastet.

Schelling deponierte einmal mehr, dass die ÖVP die SPÖ im Parlament nicht überstimme­n werde. Das gelte exakt solange, bis die SPÖ damit beginnt. Er halte vom frei- em Spiel der Kräfte „gar nichts“. Es sei in diesem Zusammenha­ng auch „falsch“, so Schelling, keine Ministerrä­te mehr abzuhalten und keine Regierungs­vorlagen, sondern nur noch Initiativa­nträge im Parlament einzubring­en.

Inhaltlich werde bis zur Wahl wohl der Beschäfti- gungsbonus, die Erhöhung der Studienbei­hilfe, die Aktion 20.000 sowie die Frauenquot­e in Aufsichtsr­äten von großen börsenotie­rten Unternehme­n beschlosse­n.

Bei der im Nationalra­t liegenden Gewerbeord­nung brauche es noch eine Runde, offen seien noch die Abfederung der Kalten Progressio­n, das Fremdenrec­htspaket und das Sicherheit­spolizeige­setz.

SPÖ-Klubchef Andreas Schieder hielt dazu fest: „Monatelang hat die ÖVP alles blockiert. Die Stärkung der parlamenta­rischen Debatte und die offene Suche nach Mehrheiten bringt scheinbar doch etwas Bewegung in die ÖVP.“

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Hans Jörg Schelling ist weiter klar gegen Erbschafts-, Schenkungs­und Vermögenss­teuer aus

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