Das Lazarett schaffte das Minimalziel
Rapid-Rettung. Mit einem 1:0 gegen Sturm wurde der Klassenerhalt fixiert, dabei verletzten sich drei Hütteldorfer
Das Minimalziel ist erreicht: Rapid hat aus eigener Kraft den Klassenerhalt fixiert. 23.300 Fans sahen beim 1:0 gegen Sturm zu, mehr als bei den anderen vier Spielen der 34. Runde zusammen. Drei verletzte Spieler trüben den 100. Meisterschaftssieg gegen Sturm allerdings.
Sturm ist nach der ersten Saisonniederlage gegen die Hütteldorfer noch nicht fix im Europacup, Rapid hat am 1. Juni die Cup-Chance. „Wenn wir jetzt lasch spielen, können wir sicher nicht mehr den Schalter umlegen und hätten gegen Salzburg keine Chance“, rechnet Thomas Murg. „Wir wollen nicht mit den wenigsten Punkten der Rapid-Geschichte abschließen“, erklärt Stefan Schwab. 40 sind es derzeit, 43 Zähler waren es 2001/’02.
Jugendstil
Rapid startete resolut. Nach 40 Sekunden tauchte Schaub beim Comeback in der Startelf gefährlich im Strafraum auf, nach zwei Minuten hatte Stefan Schwab eine Freistoß-Chance. Das entsprach dem frechen Jugendstil, den Goran Djuricin forciert. Der Interimstrainer bot nur einen Legionär in der Startelf auf, dafür sechs Kicker aus dem eigenen Nachwuchs. Beim ersten Duell der Saison (1:1) hatte noch der Ö-Topf Mike Büskens Kopfweh bereitetet. Der ExTrainer beendete die Zeit von Novota als Nr. 1, der Slowake fiel als siebenter Legionär aus dem Matchkader.
Damals war in Hütteldorf aber auch noch der Meistertitel und nicht der Klassenerhalt das formulierte Ziel.
Zwingender waren anfangs die Gäste. Sturm lauerte geschickt auf Konter, wie bei gleich zwei Fehlpässen von Szanto, der im 4-2-3-1 Offensive und Defensive verbinden sollte. Der starke Schmerböck ließ Sonnleitner älter aussehen als der Verteidiger ist. Knoflach rettete.
Im Gegenzug startete Murg einen Laufweg, der Schulz verwirrte. Just Szanto erkannte blitzschnell die aufgegangene Lücke und schoss kräftig und präzise ins lange Eck – 1:0 (17.). Statistisch gesehen war der Abstiegskampf damit beendet: Rapid hat nach den zwölf 1:0Führungen nie verloren.
Stärker wurden dadurch aber nur die Grazer, die spritziger wirkten und besser gestaffelt auftraten. Knoflach musste sich auch gegen Atik auszeichnen (19.). Keine Chance hätte der Goalie nach einem perfekten Querpass von Schmerböck gehabt. Doch Atik verfehlte aus zehn Metern das leere Tor (29.).
Verletzungsmisere
Kvilitaia musste mit einer Adduktorenverletzung raus (24.). Nach der Pause erwischte es Szanto (Knie verdreht). Djuricin stellte mit Jelic auf ein 4-4-2 um. Bei einem Solo verletzte sich auch noch Schaub am Oberschenkel (56.). Weil Traustason kam, bleibt Steffen Hofmann weiter zwei Einsätze hinter Rekordrapidler Peter Schöttel.
Sturm hatte mit der Umstellung Probleme, Auer blühte als Sechser auf. Innerhalb einer Minute hätte die Partie entschieden werden können, ja fast müssen. Zuerst traf Jelic die Latte, dann verfehlte Auer knapp (67.). Nun reagierte Sturm-Coach Foda mit Joker Alar. Der Ausgleich des Ex-Rapidlers wurde nach einem leichten Stoß gegen Wöber aberkannt (71.). „Ein klares Tor“, tobte Foda. Ansonsten fiel Sturm nicht mehr viel ein.
„Hut ab, wie die Spieler den Druck ausgehalten haben. Jetzt wollen wir Sechster bleiben“, lobte Djuricin, der Hoffnungen auf den Cheftrainerposten hegt: „Ich bin gespannt.“Bessere Chancen hat Urs Fischer – sofern der Noch-Basel-Coach Lust hat und nicht die angedachte Auszeit vorzieht.