So machen Liebe und sogar auch Eifersucht einfach nur großen Spaß
Kritik. Antonio Salieri gilt als größter Rivale, ja sogar als Mörder von Wolfgang Amadeus Mozart. Das ist naturgemäß völliger Unfug, denn Salieri hat Mozart durchaus gefördert – in seiner Oper „Die Schule der Eifersucht“darf man durchaus eine musikalische Verwandte von Mozarts „Così fan tutte“erkennen.
Das Theater an der Wien ehrte den immer noch unterschätzten Komponisten diese Saison mit einer brillanten Aufführung seines „Falstaff “. In der Kammeroper darf das Junge Ensemble des Theater an der Wien noch bis 13. Juni der Liebe, der Eifersucht und der Spiel-Lust frönen.
Und wie die jungen Damen und Herren das tun! Eine federleichte, klug choreografierte, schön anzügliche, an die Commedia dell’ Arte gemahnende Inszenierung von Jean Renshaw bildet dafür die Basis. Das geschmackvolle und wandelbare Bühnenbild (Tür auf, Tür zu) von Christof Cremer hat Pfiff!
Viel Drive
Und die Handlung? Eigentlich Nebensache! Denn die eifersüchtigen, aber fast nicht fremd gehenden Damen und Herren bekommen dank des Dirigats von Stefan Gottfried ( ja, der tatsächliche Nachfolger des unvergessenen Nikolaus Harnoncourt am Pult des Concentus Musicus) und dank des souveränen Bach Consort Wien sehr viel musikalischen Drive.
Vokal haben die Damen die sprichwörtlichen Hosen an: Shira Patchornik, Carolina Lippo und vor allem Anna Marshania sind sehr starke, kokett-überdrehte Liebende; doch die Herren (Julian Henao Gonzalez, Matteo Loi, Florian Köfler) wehren sich auch stimmlich mehr als tapfer. Dazu kommen Aleksander Rewinski und die Tänzerin Irene Bauer als kompetente Spielleiter. In Salieris „Schule der Eifersucht“kann man sich also bedenkenlos einschreiben, sie macht einfach Spaß.