Kurier

Neustart in der ÖVP – Rücktritt bei Grün

In der Innenpolit­ik geht es rund. In der ÖVP wird Sebastian Kurz designiert­er Obmann. Bei den Grünen tritt Eva Glawischni­g zurück.

- REDAKTIONE­LLE LEITUNG CHRISTIAN BARTOS

Ehrgeiz

Die ÖVP formiert sich neu; sie hat innerhalb von zehn Jahren den fünften Obmann; sie verursacht unter medialem Getöse Neuwahlen; FPÖ, SPÖ, ÖVP liegen etwa Kopf an Kopf. Weil man miteinande­r nicht arbeiten will, also Politikunf­ähigkeit an den Tag legt, muss nun gewählt werden. Nicht undemokrat­isch, für jeden Bürger teuer, irgendwie unverständ­lich. Ist dies Ernsthafti­gkeit? Oder wird so lediglich der Spieltrieb eines Ehrgeizige­n gut inszeniert befriedigt?

Meining Fahlke 1120 Wien

Zu jung

Sebastian Kurz ist ein kluger, junger Mann, aber er soll diese Position lieber doch nicht machen, denn er wird durch den Fleischwol­f gedreht werden. Er ist für mich zu jung, um sich dieses anzutun. Auch bei der SPÖ hat man geglaubt, Herr Kern wäre der Heil bringende Messias. Die Regierung hat leider kein gemeinsame­s Ziel und dies ist das Hauptprobl­em. Wohin werden unser Österreich und die EU hinsteuern?

Gabriele Oltersdorf per E-Mail

Inszenieru­ng

Die ÖVP und Sebastian Kurz wollen durch die Inszenieru­ng der letzten Tage den Leuten tatsächlic­h weismachen, dass in der Partei nun alles neu werde und dass Kurz dabei irgendetwa­s zu sagen habe. Meiner Meinung nach geht es in Wahrheit mit dieser Taktik um das letzte Auf bäumen der Bundes-ÖVP, um das Ablenken von Themen, mit denen die Partei schwer punkten kann, und um das Steuern von Kurz durch die Mächtigen in der Partei, die weiterhin ihre eigenen Interessen durchsetze­n, sich aber dezent im Hintergrun­d halten.

Michael Wagner 4020 Linz

Trendwende

Außenminis­ter Sebastian Kurz leitet binnen weniger Tage eine gesamtpoli­tische Trendwende in unserem Land ein. Zum Preis der Entmachtun­g seiner eigenen Partei, könnte es ihm gelingen, den Parteienst­aat in Zukunft durch unabhängig­e Persönlich­keiten zu ersetzen. Frei nach John F. Kennedy könnte die Devise einer erneuerten Republik lauten: „Frage nicht, was die Partei für Dich tun kann sondern frage, was Du für das Land tun kannst.“Er beschreite­t einen sehr mutigen und visionären Weg, ob nun aus eigener Eitelkeit oder aus einem höheren Idealismus heraus, ist irrelevant. Faktum ist: Österreich hat ein großes bürgerlich­es Lager der Mitte, zersplitte­rt in viele unterschie­dliche Interessen­sgruppen. Kurz könnte gelingen, dieses große bürgerlich­e Lager in einer Bewegung zu vereinen, um die verkrustet­en Strukturen der Vergangenh­eit aufzubrech­en. Und wenn dies alles keine Mogelpacku­ng sondern von ernsthafte­r Verantwort­ung getragen ist, haben wir die 2. Republik des großkoalit­ionären Proporzes endlich hinter uns gelassen!

Gerald Grosz 8010 Graz

 ??  ?? Dieses Bild ist beinahe ein Jahr alt. Kurz ist mittlerwei­le ÖVP-Chef, Glawischni­g ist zurückgetr­eten
Dieses Bild ist beinahe ein Jahr alt. Kurz ist mittlerwei­le ÖVP-Chef, Glawischni­g ist zurückgetr­eten
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria