Smarte, hilfreiche Erfindungen von
Jugend Innovativ. Zum 30. Mal wurden Projekte von SchülerInnen ausgezeichnet – in vier Kategorien und einem Sonderpreis.
Eine kleine Maschine, die Gras unter elektrischen Zäunen mäht und an einen Traktor montiert werden kann, Anlagen, die Wachtelbohnen von Maiskörnern trennt – das sind Erfindungen, die Jugendliche beim 30. Bundes-Finale des Bewerbs Jugend Innovativ vorstellten. Andere sind: Ein Modul, das in einem Football-Helm die Schläge auf den Kopf misst und Gefahr in Verzug anzeigt oder ein Programm, mit dem selbst Laien Computern künstliche Intelligenz beibringen können. Eine App macht anhand von Bildern von Alltagsgegenständen das Erlernen deutscher Wörter spielerisch leicht. Ein Portal vernetzt Bedürftige und potenzielle SpenderInnen für konkrete Hilfe. Ein Zentrum für Straßenkinder in Ruanda (Afrika) verwendet lokale Erde für die Herstellung von Ziegeln. Also nicht nur schlaue, sondern auch hilfreiche Erfindungen.
Die besten der besten, jene Projekte, die in den Kategorien Design, Engineering, Science und Young Entrepreneurs sowie dem Sonderpreis Sustainability von den Fachjurys auf Platz 1 gesetzt wurden, werden hier auf dieser Doppelseite präsentiert. Alle 30 Finalprojekte werden in Berichten und Fotos im Online-Kinder-KURIER vorgestellt:
1611 Jugendliche
Das Bundes-Finale von Jugend Innovativ ist stets ein Festival schlauer Ideen. 30 von im Herbst gestarteten 463 Projekten (mit insgesamt 1611 beteiligten Schülerin- nen und Schülern) hatten’s diesmal so weit geschafft. Alle, die allein schon das Finale erreicht haben, – sind GewinnerInnen.
Internationale Bewerbe
Am meisten bringen die Reisepreise zu internationalen Bewerben – davon berichteten – nicht zuletzt anlässlich des Jubiläums – eine Reihe von erfolgreichen TeilnehmerInnen vergangener Jahre. Ob beim European Union Contest for Young Scientists (EUCYS, sozusagen Jugend Innovativ international) oder bei der IENA (Nürnberger Erfindermesse) – die Vernetzung, der Austausch waren bleibende Erfahrungen. Von diesen haben sie ebenso profitiert wie davon, die Arbeiten schon in Österreich vor Jurys zu präsentieren.
Vier Teams des vorjährigen Jugend-Innovativ- Bundes-Finales fuhren zum Beispiel zur 68. Erfindermesse iENA ins deutsche Nürnberg, wo sie mit ihren Projekten im Bewerb mit 700 AusstellerInnen aus 28 Ländern standen. Die Jugendlichen brachten drei Goldmedaillen und eine Silbermedaille von dieser bedeutenden Drehscheibe des internationalen Erfindungswesen mit nach Hause.
Initialzündung
Der Bewerb Jugend Innovativ beweist das Potenzial, das in Jugendlichen und heimischen Schulprojekten sowie den sie unterstützenden Lehrpersonen steckt. In den 30 Jahren haben rund 8700 Teams am Bewerb teilgenommen. Im Jahr 1987 – zu einem Zeitpunkt als Projektunterricht noch kaum vorkam – startete die Innovationsagentur als Vorgänger der heutigen austria wirtschaftsservice gemeinsam mit dem Pädagogischen Institut Wien einen Schulversuch zum praxisgerechten Unterricht. Den Anmelderekord mit 595 Projekten gab es im Schuljahr 2013/’14 – allerdings mit noch zwei weiteren, von Privatfirmen gesponserten, Sonderpreisen.
Mehrwert
Jugend Innovativ bietet den TeilnehmerInnen auch Unterstützung auf ihrem Weg „von der Idee bis zur Realisierung ihres Projekts“. Neben der finanziellen Anerkennung (Preisgelder und Reisepreise) stehen weitere Motivationsfaktoren und Skills im Fokus: Förderung der Arbeit im Team, Freude am Forschen und Entwickeln, Erwerb von Schlüsselqualifikationen und sozialen Kompetenzen. Außerdem wird Leistungsbereitschaft geschätzt, es kommt zumAustausch und Vergleich mit anderen Projektideen. Es gibt Zuspruch von außerhalb der Schule und erste Einschätzung von Marktchancen sowie mediale Aufmerksamkeit für innovative, technische und wissenschaftliche Projekte kreativer Schülerinnen und Schüler. Obendrein arbeiten Schulen und Unternehmen bzw. Forschungseinrichtungen zusammen.
Jugend Innovativ wird im Auftrag des Bildungs- sowie des Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsministeriums von der Austria Wirtschaftsservice GmbH abgewickelt und von der Raiffeisen Klimaschutz-Initiative unterstützt.
Es gibt zudem Weiterbildungen für Lehrerinnen und Lehrer zu den Themen „Teaching Innovation“und „Rechte an geistigem Eigentum für Schulprojekte“sowie Praxis-Workshops für SchülerInnen.