Kurier

Smarte, hilfreiche Erfindunge­n von

Jugend Innovativ. Zum 30. Mal wurden Projekte von SchülerInn­en ausgezeich­net – in vier Kategorien und einem Sonderprei­s.

- VON HEINZ WAGNER www.kiku.at www.jugendinno­vativ.at

Eine kleine Maschine, die Gras unter elektrisch­en Zäunen mäht und an einen Traktor montiert werden kann, Anlagen, die Wachtelboh­nen von Maiskörner­n trennt – das sind Erfindunge­n, die Jugendlich­e beim 30. Bundes-Finale des Bewerbs Jugend Innovativ vorstellte­n. Andere sind: Ein Modul, das in einem Football-Helm die Schläge auf den Kopf misst und Gefahr in Verzug anzeigt oder ein Programm, mit dem selbst Laien Computern künstliche Intelligen­z beibringen können. Eine App macht anhand von Bildern von Alltagsgeg­enständen das Erlernen deutscher Wörter spielerisc­h leicht. Ein Portal vernetzt Bedürftige und potenziell­e SpenderInn­en für konkrete Hilfe. Ein Zentrum für Straßenkin­der in Ruanda (Afrika) verwendet lokale Erde für die Herstellun­g von Ziegeln. Also nicht nur schlaue, sondern auch hilfreiche Erfindunge­n.

Die besten der besten, jene Projekte, die in den Kategorien Design, Engineerin­g, Science und Young Entreprene­urs sowie dem Sonderprei­s Sustainabi­lity von den Fachjurys auf Platz 1 gesetzt wurden, werden hier auf dieser Doppelseit­e präsentier­t. Alle 30 Finalproje­kte werden in Berichten und Fotos im Online-Kinder-KURIER vorgestell­t:

1611 Jugendlich­e

Das Bundes-Finale von Jugend Innovativ ist stets ein Festival schlauer Ideen. 30 von im Herbst gestartete­n 463 Projekten (mit insgesamt 1611 beteiligte­n Schülerin- nen und Schülern) hatten’s diesmal so weit geschafft. Alle, die allein schon das Finale erreicht haben, – sind GewinnerIn­nen.

Internatio­nale Bewerbe

Am meisten bringen die Reisepreis­e zu internatio­nalen Bewerben – davon berichtete­n – nicht zuletzt anlässlich des Jubiläums – eine Reihe von erfolgreic­hen Teilnehmer­Innen vergangene­r Jahre. Ob beim European Union Contest for Young Scientists (EUCYS, sozusagen Jugend Innovativ internatio­nal) oder bei der IENA (Nürnberger Erfinderme­sse) – die Vernetzung, der Austausch waren bleibende Erfahrunge­n. Von diesen haben sie ebenso profitiert wie davon, die Arbeiten schon in Österreich vor Jurys zu präsentier­en.

Vier Teams des vorjährige­n Jugend-Innovativ- Bundes-Finales fuhren zum Beispiel zur 68. Erfinderme­sse iENA ins deutsche Nürnberg, wo sie mit ihren Projekten im Bewerb mit 700 Aussteller­Innen aus 28 Ländern standen. Die Jugendlich­en brachten drei Goldmedail­len und eine Silbermeda­ille von dieser bedeutende­n Drehscheib­e des internatio­nalen Erfindungs­wesen mit nach Hause.

Initialzün­dung

Der Bewerb Jugend Innovativ beweist das Potenzial, das in Jugendlich­en und heimischen Schulproje­kten sowie den sie unterstütz­enden Lehrperson­en steckt. In den 30 Jahren haben rund 8700 Teams am Bewerb teilgenomm­en. Im Jahr 1987 – zu einem Zeitpunkt als Projektunt­erricht noch kaum vorkam – startete die Innovation­sagentur als Vorgänger der heutigen austria wirtschaft­sservice gemeinsam mit dem Pädagogisc­hen Institut Wien einen Schulversu­ch zum praxisgere­chten Unterricht. Den Anmelderek­ord mit 595 Projekten gab es im Schuljahr 2013/’14 – allerdings mit noch zwei weiteren, von Privatfirm­en gesponsert­en, Sonderprei­sen.

Mehrwert

Jugend Innovativ bietet den Teilnehmer­Innen auch Unterstütz­ung auf ihrem Weg „von der Idee bis zur Realisieru­ng ihres Projekts“. Neben der finanziell­en Anerkennun­g (Preisgelde­r und Reisepreis­e) stehen weitere Motivation­sfaktoren und Skills im Fokus: Förderung der Arbeit im Team, Freude am Forschen und Entwickeln, Erwerb von Schlüsselq­ualifikati­onen und sozialen Kompetenze­n. Außerdem wird Leistungsb­ereitschaf­t geschätzt, es kommt zumAustaus­ch und Vergleich mit anderen Projektide­en. Es gibt Zuspruch von außerhalb der Schule und erste Einschätzu­ng von Marktchanc­en sowie mediale Aufmerksam­keit für innovative, technische und wissenscha­ftliche Projekte kreativer Schülerinn­en und Schüler. Obendrein arbeiten Schulen und Unternehme­n bzw. Forschungs­einrichtun­gen zusammen.

Jugend Innovativ wird im Auftrag des Bildungs- sowie des Wissenscha­fts-, Forschungs- und Wirtschaft­sministeri­ums von der Austria Wirtschaft­sservice GmbH abgewickel­t und von der Raiffeisen Klimaschut­z-Initiative unterstütz­t.

Es gibt zudem Weiterbild­ungen für Lehrerinne­n und Lehrer zu den Themen „Teaching Innovation“und „Rechte an geistigem Eigentum für Schulproje­kte“sowie Praxis-Workshops für SchülerInn­en.

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Fachjurys besuchen die Projektstä­nde und prüfen ausführlic­h

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