Schulautonomie ein „Fahrrad mit
Grünes Licht für rot-schwarze Reform. Die Bildungssprecher der Grünen
Nach jahrelangen Verhandlungen wurde die große Bildungsreform im Parlament von SPÖ, ÖVP und Grünen beschlossen. Neos-Chef Matthias Strolz hat die Grünen, die den Durchbruch erst möglich machten, dafür heftig kritisiert. Der KURIER lud Strolz und Harald Walser, den Grünen-Bildungssprecher, zu einem Streitgespräch ein. KURIER: Herr Strolz, Sie haben die Zustimmung der Grünen zur Bildungsreform scharf kritisiert. Warum eigentlich? Matthias Strolz: Weil es zu viele Reformpunkte gibt, die völlig inakzeptabel sind. Es gibt Licht und Schatten, für mich haben die Grünen wie die Ne- os wichtige Akzente gesetzt bei dieser Reform, die Autonomie, die pädagogische Freiheit. Doch insgesamt ist das Paket unzulänglich. Was zum Beispiel? Strolz: Hauptkritik ist der einzementierte Einfluss der Landeshauptleute auf das System. Die können sich zu Präsidenten der neuen Bildungsdirektion machen, sie können de facto auch den Bildungsdirektor des Landes bestimmen, und damit behalten sie ihren Einfluss. Wir haben verspochen, dass das abgestellt wird, die Grünen haben auch, die Grünen sind aber umgefallen. Harald Walser: Ich wundere mich über die fundamentalistische Einstellung der Neos. Die wollten doch eigentlich konstruktiv mitarbeiten, jetzt finden sie überall Haare in der Suppe. Die finde ich auch. Die zentrale Frage ist: Ist es besser oder schlechter als vorher? Ich bin mir sicher, es ist nicht nur besser als vorher, sondern auch besser als im Regierungsentwurf, bei der Mitsprache, bei der Macht der Länder. Der Einfluss wird eher geschwächt. Klar ist auch, das ist keine Reform, die Grüne alleine gemacht haben. Macht die Reform die Schule besser oder schlechter? Strolz: Unterm Strich kommen auch Verbesserungen, die Fi-