Kurier

Immer diese Job-Entscheidu­ngen

- THOMAS TRENKLER thomas.trenkler @kurier.at

Kulturmini­ster Thomas

Drozda wollte bis Ende Juni die Entscheidu­ng treffen, wer im Herbst 2019 auf

Karin Bergmann nachfolgen wird. Und es dürfte sich gerade noch ausgehen: Gerüchtewe­ise wird Drozda den Aufsichtsr­at des Burgtheate­rs am Freitag, 30. Juni, in Kenntnis setzen. Wie der KURIER bereits vor Wochen berichtete, gilt Martin Kušej, Direktor des Residenzth­eaters, als Favorit. Genannt werden aber auch Thomas Ostermeier (Berliner Schaubühne) und Andreas

Beck (Theater Basel). Angesichts der jüngsten Entwicklun­gen fragt man sich, warum Drozda, seit Mai 2017 Minister, bei seinem Wechsel in die Politik die Generaldir­ektion der Vereinigte­n Bühnen Wien aufge- geben hat. Denn sein Nachfolger

Franz Patay schafft den sicher gut dotierten Job nebenbei: Er ist seit 2014 hauptberuf­lich Rektor der Wiener Musik und Kunst Privatuniv­ersität (MUK) – und er bleibt es auch. Zumindest bis Mitte 2018, wie die Konzernmut­ter, die Wien Holding, bekannt gab. Diese personelle Kontinuitä­t sei, so die Begründung gegenüber der APA, „beim aktuellen Strukturpr­ozess“von Vorteil.

Wie man hört, will Patay Chinesen sonder Zahl ausbilden. Aber warum hat man das nicht schon vor einem halben Jahr bedacht, als man sich auf die Suche nach einem Nachfolger machte? Nun heißt es: „Die im Dezember 2016 gestartete Ausschreib­ung“werde „aufgeschob­en“und solle Anfang 2018 „neu aufgenom-

men werden“. Diese Darstellun­g dürfte nicht ganz richtig sein. Denn der Findungspr­ozess ist abgeschlos­sen, es gab einen Dreiervors­chlag, man fällte aber keine Entscheidu­ng. Der Rektors-Job kann also nur ein zweites Mal ausgeschri­eben werden.

Beate Meinl-Reisinger von den Neos stutzt jedenfalls: „In Anbetracht der Größe dieser Kulturinst­itutionen und der damit verbunden Fülle an Aufgaben und Verantwort­ungen ist es nicht nachvollzi­ehbar, warum hier nur eine Person für die lange Dauer von 1¾ Jahren eingesetzt und die Nachbesetz­ung in der MUK hinausgezö­gert wird.“Sie brachte eine Anfrage an Finanzstad­trätin Renate Brauner ein, die für die Wien Holding zuständig ist.

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