Wachstum auf allen Ebenen
Prognose. Forscher sind optimistisch: Konsum, Exporte und Investitionen ziehen an
Gute Nachrichten von der heimischen Wirtschaft: Die Ökonomen blicken so optimistisch in die Zukunft wie schon lange nicht. Beide großen Institute, IHS und WIFO, haben am Donnerstag ihre Prognosen für 2017 und 2018 kräftig hochgeschraubt. Nachdem Österreich jahrelang hinter Deutschland und dem Euroraum hergehinkt war, hat Rot-weißrot die Nase bei den Wachstumsraten vorn.
Die Forscher sind sich ziemlich sicher, dass dieses Wachstum Bestand haben und die Prognose halten wird. Zum einen ist 2017 schon zur Hälfte vorbei, womit die Daten automatisch auf soliderer Basis stehen. Oder, wie es IHS-Chef Martin Kocher ausdrückt: „Hoch werd’ ma’s nimmer verlieren.“Und zum anderen sei dieser Aufschwung breit abgesichert. Ob Konsum, Exporte oder Investitionen: Alle drei Faktoren, die zum Wachstum beitragen, entwickeln sich derzeit höchst positiv.
Ganz so überraschend kommt der Umschwung gar nicht, die Wachstumszahlen waren seit 2012 sehr dürftig. Geholfen haben starke Impulse aus dem Welthandel. So haben die Exporte nach Ostasien kräftig angezo-
Eindeutig positiv, die Arbeitslosigkeit sinkt rascher als im März erwartet. Das sei aber kein Anlass für übertriebene Freude, sagt Badelt. Denn gemessen am positiven Umfeld sei die Arbeitslosenquote in Österreich „inakzeptabel hoch“. Bedenklich ist die „Sockelarbeitslosigkeit“von Älteren und Geringqualifizierten: Sie profitieren kaum von der steigenden Beschäftigung, weil der Zustrom von Arbeitsuchenden aus Osteuropa anhält. Trotz höherer Wachstumsraten in diesen Ländern. „Der Treiber der Arbeitsmigration ist eindeu- tig nicht die Konjunktur, sondern das Lohngefälle“, sagt WIFO-Experte Stefan Schiman.
Einige Risiken köcheln so vor sich hin: Die USA haben sich unter Trump (bisher) nicht so radikal eingeigelt wie befürchtet. Der Brexit schadet vorerst primär den Briten selbst, (noch) nicht Österreich. Wenn die Europäische Zentralbank zu lange an den Niedrigzinsen festhält, berge das auch Gefahrenpotenziale, warnt Kocher. Akut sei die Angst vor einer neuen Finanzkrise aber nicht: „Ich sehe keine Anzeichen für Blasen in Europa.“