Ein Favoritensturz am ersten Tag
Tour de France. Valverde im Spital, Thomas siegt in Düsseldorf
Wenn das drittgrößte Sportereignis nach Olympischen Spielen und Fußball-WM Deutschland die Ehre gibt, lassen sich die Fans nicht zwei Mal bitten: Zu Hunderttausenden säumten sie am Samstag die 14 Kilometer lange Strecke des Einzelzeitfahrens beim Start der Tour de France in Düsseldorf, dem ersten Grand Départ in Deutschland seit 30 Jahren. Auch Kühle und Regen konnte sie nicht bremsen – Alejandro Valverde hingegen schon: Der Spanier krachte in ein Absperrgitter und landete mit Verdacht auf Knochenbrüche im Spital. Die Tour ist für den als Edelhelfer des kolumbianischen Co-Favoriten Nairo Quintana vorgesehenen Movistar-Profi zu Ende.
Den Sieg sicherte sich in 16:04 Minuten eher überraschend der Brite Geraint Thomas vom Team Sky, sein Teamkollege Christopher Froome – der Titelverteidiger – landete mit 13 Sekunden Rückstand an sechster Stelle. Damit nahm er schon am ersten Tag den meisten seiner Rivalen um den Gesamtsieg rund 40 Sekunden ab.
Am Sonntag verlässt die Tour Deutschland und bewegt sich in Richtung ihres Stammgebiets – von Düsseldorf geht es zunächst einmal über 203,5 Kilometer ins belgische Lüttich, ehe sie am Montag via Luxemburg ins französische Longwy rollt.
Der Zeitfahr-Weltmeister des Jahres 2014 blickt unterdessen schon ins Jahr 2020: Bradley Wiggins, fünffacher Olympiasieger auf der Bahn und 2012 erster britischer Sieger der Tour de France, denkt an einen Start bei den olympischen Ruderbewerben in Tokio 2020. Zum Abtrainieren hatte Wiggins das Rudern für sich entdeckt – und im Dezember will er bei den britischen Ruder-HallenMeisterschaften antreten.