Universitäten sind Kern des Wachstums
Studenten & Professoren in Stanford haben bereits 40.000 Unternehmen gegründet
„Der globale Wirtschaftswettbewerb wird über die Innovationsfähigkeit der Standorte entschieden.“Mit dieser Aussage bringt Landeshauptmannstellvertreter Michael Strugl die Herausforderung, vor der Oberösterreich steht, auf den Punkt: Will man Wachstum und Wohlstand erhalten, muss die Fähigkeit der heimischen Wirtschaft und Forschung, Neues zu entwickeln und marktreif zu machen, vorangetrieben werden.
Zur Diskussion darüber, wie dies gelingen kann, lud die Denkfabrik Academia Superior Mittwochabend in das VKB-Forum in Linz. Der USamerikanische InnovationsFachmann Burton Lee von der Stanford University berät Oberösterreich bei der Entwicklung einer Strategie für Künstliche Intelligenz. Mit einem kritischen Blick von außen zeigt er wesentliche Unterschiede zwischen den Innovationssystemen in Europa und dem berühmten Silicon Valley in Kalifornien auf. Der wichtigste Faktor für die höhere Innovationsfähigkeit Kaliforniens ist vor allem eine andere Positionierung der Hochschulen im Wirtschaftssystem. Im dortigen Modell geht beinahe das gesamte wirtschaftliche Wachstum von den Universitäten aus. Die Hochschulen verstehen sich nicht nur als Forschungsanstalten, sondern befähigen ihre Studierenden und Professoren dazu, neue Ideen umzusetzen und Unternehmen zu gründen. Mit Erfolg: Denn seit der Gründung der Universität Stanford wurden von aktiven Studierenden und Professoren bereits über 40.000 Unternehmen gegründet. Obwohl natürlich nicht alle überlebten, befinden sich doch auch Namen wie Google, HP oder CISCO darunter, die weltweit Arbeitsplätze schaffen.
In Europa schaut so eine Bilanz ganz anders aus und rührt laut Lee daher, dass die Relevanz von Hochschulen für das Wirtschaftswachstum zu gering bewertet wer- de. Dementsprechend werde zu wenig Wert auf eine unternehmerische Ausbildung oder Tätigkeit der Studierenden und Professoren gelegt. „Unternehmertum und Entrepreneurship gehört in alle Studienpläne hinein, nicht nur in die der der BusinessSchools“, so Lee, der weltweit Institutionen zum Thema Innovation berät.
Die enorme Wichtigkeit der Universitäten betonte auch Peter Palese, gebürtiger Linzer und weltweit anerkannter Mikrobiologe in New York, im Gespräch mit dem KURIER: „Im Bundesstaat Massachusetts kommt die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts durch Harvard und MIT (Massachusetts Institute of Technology).“
Im Sinne der Stärkung der Innovationsfähigkeit haben das Land und die Industriellenvereinigung nun eine gemeinsame Zukunftsagenda vorgelegt.Die Linz International School Auhof (LISA) feierte am Freitag im Brucknerhaus ihr 25-jähriges Jubiläum.