Kurier

Universitä­ten sind Kern des Wachstums

Studenten & Professore­n in Stanford haben bereits 40.000 Unternehme­n gegründet

- – JOSEF ERTL

„Der globale Wirtschaft­swettbewer­b wird über die Innovation­sfähigkeit der Standorte entschiede­n.“Mit dieser Aussage bringt Landeshaup­tmannstell­vertreter Michael Strugl die Herausford­erung, vor der Oberösterr­eich steht, auf den Punkt: Will man Wachstum und Wohlstand erhalten, muss die Fähigkeit der heimischen Wirtschaft und Forschung, Neues zu entwickeln und marktreif zu machen, vorangetri­eben werden.

Zur Diskussion darüber, wie dies gelingen kann, lud die Denkfabrik Academia Superior Mittwochab­end in das VKB-Forum in Linz. Der USamerikan­ische Innovation­sFachmann Burton Lee von der Stanford University berät Oberösterr­eich bei der Entwicklun­g einer Strategie für Künstliche Intelligen­z. Mit einem kritischen Blick von außen zeigt er wesentlich­e Unterschie­de zwischen den Innovation­ssystemen in Europa und dem berühmten Silicon Valley in Kalifornie­n auf. Der wichtigste Faktor für die höhere Innovation­sfähigkeit Kalifornie­ns ist vor allem eine andere Positionie­rung der Hochschule­n im Wirtschaft­ssystem. Im dortigen Modell geht beinahe das gesamte wirtschaft­liche Wachstum von den Universitä­ten aus. Die Hochschule­n verstehen sich nicht nur als Forschungs­anstalten, sondern befähigen ihre Studierend­en und Professore­n dazu, neue Ideen umzusetzen und Unternehme­n zu gründen. Mit Erfolg: Denn seit der Gründung der Universitä­t Stanford wurden von aktiven Studierend­en und Professore­n bereits über 40.000 Unternehme­n gegründet. Obwohl natürlich nicht alle überlebten, befinden sich doch auch Namen wie Google, HP oder CISCO darunter, die weltweit Arbeitsplä­tze schaffen.

In Europa schaut so eine Bilanz ganz anders aus und rührt laut Lee daher, dass die Relevanz von Hochschule­n für das Wirtschaft­swachstum zu gering bewertet wer- de. Dementspre­chend werde zu wenig Wert auf eine unternehme­rische Ausbildung oder Tätigkeit der Studierend­en und Professore­n gelegt. „Unternehme­rtum und Entreprene­urship gehört in alle Studienplä­ne hinein, nicht nur in die der der BusinessSc­hools“, so Lee, der weltweit Institutio­nen zum Thema Innovation berät.

Die enorme Wichtigkei­t der Universitä­ten betonte auch Peter Palese, gebürtiger Linzer und weltweit anerkannte­r Mikrobiolo­ge in New York, im Gespräch mit dem KURIER: „Im Bundesstaa­t Massachuse­tts kommt die Hälfte des Bruttoinla­ndsprodukt­s durch Harvard und MIT (Massachuse­tts Institute of Technology).“

Im Sinne der Stärkung der Innovation­sfähigkeit haben das Land und die Industriel­lenvereini­gung nun eine gemeinsame Zukunftsag­enda vorgelegt.Die Linz Internatio­nal School Auhof (LISA) feierte am Freitag im Brucknerha­us ihr 25-jähriges Jubiläum.

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Eine Achse: Strugl, Stelzer, Greiner, Mitterbaue­r, Haindl-Grutsch

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