Nun ist es amtlich: Stress macht dick
Bei Stress wird Kortisol ausgeschüttet, das den Blutzuckerspiegel hoch hält
Nun ist es amtlich – Stress macht dick. In einer aktuellen Studie wurde der Zusammenhang zwischen Stress und Fettleibigkeit beziehungsweise Energiestoffwechsel erörtert.
Was wir schon immer wussten, war, dass es Menschen gibt, die unter Stress unkontrolliert essen, und zwar in Bezug auf Menge und Auswahl der Nahrungsmittel, die sogenannten „Stressesser“.
Weiters war schon lange bekannt, dass bei chronisch erhöhten Werten der Stresshormone die Wahrscheinlichkeit für eine Fettleibigkeit oder Zuckerkrankheit ansteigt.
Warum erwähne ich eigentlich beinahe wöchentlich die Zuckerkrankheit? Nun, immerhin leiden in Österreich circa 600.000 Menschen an einem Diabetes Typ 2. Noch mehr sind übergewichtig oder sogar fettleibig, was wiederum das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöht. Diese sogenannten Zivilisationskrankheiten stellen beinahe fünfzig Prozent der Todesursachen dar, dabei könnten wir mit entsprechenden vorbeugenden Maßnahmen diesen Krankheiten entgegenwirken. Die Maßnahmen? Gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung sowie der richtige Umgang mit geistigem und körperlichem Stress.
Ich habe absichtlich nicht das Wort „Vermeidung“verwendet, da zum einen ein gewisses Maß an Stress förderlich wirkt und zum anderen es schlicht und einfach nicht immer möglich ist, Stress zu vermeiden. Was passiert in unserem Körper? Kortisol wird ausgeschüttet. Wie beim Steinzeitmenschen bedeutet das für uns „Alarm“– Energiereserven werden rasch mobilisiert und der Blutzuckerspiegel hoch gehalten, wir können also flüchten. Müssen wir heutzutage aber nicht. Weiters koordiniert dieses Hormon das Zusammenspiel zwischen Gehirn, Drüsen, Leber, Muskeln und auch Fettgewebe. In einer lange andauernden Stresssituation vermehrt sich dadurch automatisch das Fettgewebe.
In der oben erwähnten Studie wurde Mäusen der Rezeptor für das Kortisol an den Fettzellen entfernt, also quasi die Verbindung zum Gehirn gekappt. Diese Mäuse waren im Vergleich zu „normalen“Mäusen nach einer fettrei- chen Diät schlanker und gesünder. Dies wurde auch bei alten Mäusen untersucht, die einen höheren Körperfettanteil besitzen als junge – so wie bei uns Menschen. Das Ergebnis war dasselbe: weniger Übergewicht, weniger Zuckerkrankheit.
Nun wird es bei uns nicht so leicht funktionieren, unsere Fettzellen genetisch zu verändern (wollen wir das überhaupt?); außerdem kann man natürlich die Ergebnisse nicht sofort zu hundert Prozent von Maus auf Mensch umlegen.
Aber wir können stattdessen versuchen, den Stress selbst zu kappen. Mit unseren eigenen Anti-Stress-Oasen: eine Massage, ein Spieleabend mit Freunden, ein Wellnesstag mit der besten Freundin, ein Wanderausflug mit der Familie, was immer Ihnen guttut, Sie entspannt, erdet und mit Energie auffüllt. Gute Erholung!