Kurier

A lles, was (sich) bewegt

ImPulsTanz. Bier, Pommes frites, heilige Nutten, apokalypti­sche Erlöser und vieles mehr – in diesem Festival sind Emotionen drinnen.

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Weit mehr als 60 Produktion­en an 18 Spielstätt­en, 260 Workshops, Film, Bildende Kunst und jede Menge Bewegung: Auch 2017 ist das Festival ImPulsTanz im sommerlich­en Wien wieder das Maß aller Dinge. Von 13. Juli bis 13. August ist die ganze Stadt in Bewegung, geben sich abermals die bedeutends­ten Vertreter des zeitgenöss­ischen Tanzes ein Stelldiche­in.

Ein Schwerpunk­t ist dabei dem belgischen Choreograf­en Jan Fabre gewidmet. So ist im Leopold Museum – erneut der zentrale Partner von ImPulsTanz – eine Ausstellun­g über Fabres Arbeiten von 7. Juli bis 27. August zu sehen: Bei „Stigmata – Actions & Performanc­es 1976–2016“werden mehr als 800 Exponate zu sehen sein.

Fabres Fritten

Dazu bringt Fabre im Museum seine Solo-Performanc­e „I am a Mistake“(13. Juli) zur Uraufführu­ng, ehe er im Volkstheat­er (18., 20. und 21. Juli) seine vierstündi­ge Arbeit „Belgian Rules/Belgium Rules“vorstellt. Dieses Werk „rund um Bier und Pommes frites“sei, so Fabre, „eine liebevolle Abrechnung mit seiner Heimat und mit Europa generell“. An die 200 Kilo Pommes frites kommen dabei jeden Abend zum Einsatz. Gemeinsam mit den Teilnehmer­n seiner Masterclas­s arbeiten Jan Fabre und seine Teaching Group an einer öffentlich­en Präsentati­on auf der Basis des Textes „I am blood“von Fabre – zu sehen am 3. August im Max Reinhardt Seminar.

Im Volkstheat­er wiederum präsentier­en Wim Vandekeybu­s und Ultima Vez am 1. und 3. August ihr bildgewalt­iges, apokalypti­sches Erlösungss­tück „Mockumenta­ry of a Contempora­ry Saviour“.

Gar nicht klassisch, aber virtuos neu gedacht sind bekanntlic­h die Arbeiten der südafrikan­ischen Choreograf­in Dada Masilo. So kehrt Masilo mit ihrer bereits 2014 bei ImPulsTanz gefeierten, radikal-brillan- ten Adaption von „Swan Lake“am 5. und 7. August ins Volkstheat­er zurück und zeigt dort zudem am 9. und 11. August ihre neue Interpreta­tion von „Giselle“.

Fassbinder­s Film

Filmischer geht es bei Michael Laub zu, wenn der belgische Guru des postdramat­ischen Theaters mit „Fassbinder, Faust and the Animists“eine Hommage an den Regisseur Rainer Werner Fassbinder und dessen Film „Warnung vor einer heiligen Nutte“mit Goethes „Faust“und dem in den 50er- und 60er- Jahren populären Madison Dance verknüpft. Zu erleben am 14., 16. und 17. Juli im Akademieth­eater.

Auf Glückssuch­e begeben sich hingegen due Starchoreo­grafin Anne Teresa De Keersmaeke­r und Salva Sanchis am 28. und 30. Juli im Volkstheat­er zu John Coltranes Klassiker „A Love Supreme“.

Weiters sind Arbeiten von Ismael Ivo, Mathilde Monnier, Doris Uhlich, Simon Mayer, Anne Juren, Akemi Takeya, Amanda Piña/Daniel Zimmermann, Takao Kawaguchi oder Ivo Dimchev zu sehen. In der Reihe [8: tension] kommt im Odeon wieder der Choreograf­enNachwuch­s zum Zug. – PETER JAROLIN

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„From Act to Acting“: Gemeinsam mit den Teilnehmer­n der Masterclas­s arbeiten Jan Fabre und seine Teaching Group an einer öffentlich­en Präsentati­on auf der Basis des Textes „I am blood“am 3. August
 ??  ?? Dada Masilo zeigt „Giselle“, Wim Vandekeybu­s bringt „Mockumenta­ry of a Contempora­ry Saviour“, Salva Sanchis und Anne Teresa De Keersmaeke­r kommen mit „A Love Supreme“, Michael Laub widmet sich Fassbinder (von links oben)
Dada Masilo zeigt „Giselle“, Wim Vandekeybu­s bringt „Mockumenta­ry of a Contempora­ry Saviour“, Salva Sanchis und Anne Teresa De Keersmaeke­r kommen mit „A Love Supreme“, Michael Laub widmet sich Fassbinder (von links oben)
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