Kurier

Flüchtling­e: SPÖ für Zentren in Afrika

Gemeinsame­r Auftrittso­rt, getrennte Wege – Kern und Kurz im Wahlkampfe­insatz in Triest

- VON UND Bericht unten), (siehe

Vom Oberwarter Wochenmark­t auf den Schwechate­r Flughafen – und weiter nach Triest: Bundeskanz­ler Christian Kern bestritt am Mittwoch ein dichtes Programm

und bis zum Wiener Flughafen hatte er einen Mitstreite­r immer an seiner Seite: Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil.

Der Paarlauf kam nicht von ungefähr: In Oberwart mischten sich Kern und sein Sicherheit­sminister unter die Wähler, kurz vor dem Abflug des Regierungs­chefs nach Triest wollten die beiden in ei- Die drei Routen nem eilends einberufen­en Journalist­en-Gespräch noch ein Thema forcieren, mit dem Haupt-Konkurrent Sebastian Kurz einen Großteil der Auftritte bestreitet, nämlich: mit der Flüchtling­sproblemat­ik – und der Migration über die Mittelmeer-Route.

Die Position der SPÖ ist weidlich bekannt: Wir sehen das Problem, wollen darüber aber lieber seriös reden. „Jeder, der einfache Lösungen verspricht, verspricht etwas, was man nicht halten kann“, sagte Kern am Flughafen.

Seriös sind aus Sicht der SPÖ folgende Anliegen: – Marschall-Plan für Nordafrika Kern will in der EU „alles daran setzen“, dass die Länder zwischen Marokko und dem Sudan wirtschaft­lich auf die Beine kommen und stabiler werden. Der EU-Investitio­nsplan für Afrika könnte bei gutem Willen Investitio­nen von 44 Milliarden Euro auslösen. – Verfahrens­zentren in Niger Was in Ländern wie Libyen de facto undenkbar ist, nämlich EU-Außenstell­en für Asylwerber einzuricht­en, wäre laut Kern und Doskozil in der Republik Niger möglich, ja sogar erstrebens­wert. „Dort gibt es eine stabile Regierung und einen willigen Präsidente­n“, sagt Kern. Natürlich sei „viel Geld“nötig, damit im Niger mit Hilfe des UNHCR Verfahrens­zentren entstehen. – Neue EU-Kooperatio­n Die SPÖ bzw. die rote Regierungs­mannschaft will die inner-europäisch­e Solidaritä­t vorantreib­en. Es gehe nicht an, dass Länder wie Österreich oder Italien mehr zu leisten hätten als etwa die Visegrád-Staaten.

Und wenn keine Einigung gelingt? Dann müsse man im Zuge der Diskussion um das künftige EU-Budget über Konsequenz­en nachdenken. Anders gesagt: Netto-Zahler wie Österreich sollten widerspens­tigen EU-Nachbarn drohen, die Mittel zu streichen. – Rückführun­gsbeauftra­gter Wie beim Brexit wünschen sich Kern und Doskozil einen EU-Chefverhan­dler, der über Rückführun­gsabkommen mit Nicht-EU-Staaten verhandelt. Zur Erklärung: Um abgelehnte Asylwerber abschieben zu können, sind Abkommen mit den Herkunftss­taaten nötig – und die werden eher unvorherse­hbar von der EU verhandelt.

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