Normales Leben führen abseits von Intelligenztests
Drama. Es klingt vielleicht etwas zynisch, wenn man über diesen Film sagt, dass er „überraschenderweise recht gut“geworden ist. Aber die Geschichte über ein süßes, mathematisch hochbegabtes Mädchen, dem das einsame Schicksal eines „Wunderkindes“droht, klingt zunächst zu sehr wie eine weibliche Version von „Rain Man“(mit Dustin Hoffman und Tom Cruise) oder Jody Fosters „Little Man Tate“. Dass „Begabt“funktioniert, obwohl es die Qualität der genannten Vorgaben nicht erreicht, liegt vor allem an der Besetzung und am unkonventionellen Ende der Geschichte.
Chris Evans spielt den charmanten und einfühlsamen Onkel Frank, der seiner Nichte Mary (Mckenna Grace) ein normales Leben ermöglichen will, abseits von Intelligenztests und Leistungsdruck. Die Lehrerin und schließlich auch Franks entfremdete Mutter entwickeln aber ihre eigenen großen Pläne für Mary. Frank begibt sich also in den Kampf für die Unabhängigkeit seiner Nichte. Dass dabei auch noch eine Liebesgeschichte mit einer möglichen Ersatzmutter für Mary verwickelt wird, ist wohl eher der Rücksicht auf einen möglichst breiten Publikumsgeschmack geschuldet als einer dramaturgischen Notwendigkeit. So wie auch die etwas schmalzige Episode rund um eine einäugige Katze Namens Fred. Mehr und mehr wird die Wunderkind-Geschichte vom Sorgerechtsstreit innerhalb einer ohnehin schon komplizierten Patchwork-Familie überlagert.