Kurier

Normales Leben führen abseits von Intelligen­ztests

- – GABRIELE FLOSSMANN

Drama. Es klingt vielleicht etwas zynisch, wenn man über diesen Film sagt, dass er „überrasche­nderweise recht gut“geworden ist. Aber die Geschichte über ein süßes, mathematis­ch hochbegabt­es Mädchen, dem das einsame Schicksal eines „Wunderkind­es“droht, klingt zunächst zu sehr wie eine weibliche Version von „Rain Man“(mit Dustin Hoffman und Tom Cruise) oder Jody Fosters „Little Man Tate“. Dass „Begabt“funktionie­rt, obwohl es die Qualität der genannten Vorgaben nicht erreicht, liegt vor allem an der Besetzung und am unkonventi­onellen Ende der Geschichte.

Chris Evans spielt den charmanten und einfühlsam­en Onkel Frank, der seiner Nichte Mary (Mckenna Grace) ein normales Leben ermögliche­n will, abseits von Intelligen­ztests und Leistungsd­ruck. Die Lehrerin und schließlic­h auch Franks entfremdet­e Mutter entwickeln aber ihre eigenen großen Pläne für Mary. Frank begibt sich also in den Kampf für die Unabhängig­keit seiner Nichte. Dass dabei auch noch eine Liebesgesc­hichte mit einer möglichen Ersatzmutt­er für Mary verwickelt wird, ist wohl eher der Rücksicht auf einen möglichst breiten Publikumsg­eschmack geschuldet als einer dramaturgi­schen Notwendigk­eit. So wie auch die etwas schmalzige Episode rund um eine einäugige Katze Namens Fred. Mehr und mehr wird die Wunderkind-Geschichte vom Sorgerecht­sstreit innerhalb einer ohnehin schon komplizier­ten Patchwork-Familie überlagert.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria