Islam-Kindergärten: Uni-Wien beauftragt ausländische Experten, Studie zu prüfen
Nach Fälschungsvorwurf. Je drei hochrangige Wissenschafter aus Deutschland und der Schweiz sind am Donnerstag beauftragt worden, die umstrittene Kindergarten-Vorstudie des Islamwissenschafters Ednan Aslan zu durchleuchten.
Der Falter hatte in der Vorwoche ein Dokument veröffentlicht, das nahelegt, dass die Studie von Beamten des Außen- und Integrationsministeriums nachgeschärft und zugespitzt wurde. Wiens SPÖ-Bürgermeister Michael Häupl zeigte sich empört und sprach von einer „Fälschung“durch das Ministerium von Integrationsminister und ÖVP-Chef Sebastian Kurz. Professor Aslan selbst bestreitet das, das Ministerium ebenso.
Unmittelbar nach den medial erhobenen Vorwürfen zur Kindergartenstudie erfolgte eine erste Prüfung des Sachverhalts durch die „Ombudsstelle der Uni Wien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis“. In deren Stellungnahme an UniWien Rektor Heinz Engl empfahl die Ombudsstelle eine externe Prüfung durch die „Österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität“(OeAWI). Diesem Ansuchen hat Engl stattgegeben, berichtet die Uni Wien am Donnerstag in einer Aussendung.
Die Ombudsstelle erklärte zudem, dass eine Entscheidung, ob sich der Studienautor Ednan Aslan im Zuge der Kindergartenstudie durch den Auftraggeber beeinflussen ließ und dadurch die Grundsätze der guten wissenschaftlichen Praxis verletzt hat, aufgrund der durchgeführten Vorermittlungen noch nicht getroffen werden konnte.
Zudem sei „nicht nachvollziehbar geklärt“, wie einige „einschneidende Veränderungen“vorgenommen werden konnten, „ohne die Grenzen guter wissenschaftlicher Praxis zu übertreten“.