Kurier

Friedensno­belpreistr­äger Liu Xiaobo tot: „Giganten der Menschenre­chte“verloren

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Kritik an Ausreise-Verbot. Amnesty Internatio­nal nannte ihn einen „Giganten der Menschenre­chte“. Und er war eine der wichtigste­n Stimmen der Demokratie­bewegung 1989 in China, die mit dem Massaker auf dem Tiananmen-Platz ihr blutiges Ende fand. Der chinesisch­e Dissident und Friedensno­belpreistr­äger Liu Xiaobo ist mit 61 Jahren seinem Leberkrebs erlegen.

Der Bürgerrech­tler saß seit 2009 wegen „Untergrabu­ng der Bürgerrech­te“im Gefängnis. Erst vor zwei Wochen, nachdem seine Erkrankung offensicht­lich ein beängstige­ndes Stadium erreicht hatte, genehmigte­n die chinesisch­en Behörden seine Verlegung aus der Haft in ein Spital. Eine Verlegung in eine ausländisc­he Klinik dagegen lehnte man bis zuletzt ab. Zahlreiche internatio­nale Politiker und Intellektu­elle hatten sich zuletzt für eine Ausreise Liu Xiaobos eingesetzt.

Kurz vor dessen Tod am Donnerstag ließ die Regierung Besuche von Krebsspezi- alisten aus Europa und den USA zu. Zu spät. Weshalb das Nobel-Komitee Peking für Lius Tod mitverantw­ortlich macht.

Liu machte sich schon in den 80er-Jahren als Dozent an der Pekinger Universitä­t einen Namen als Kritiker der absoluten Macht der Kommunisti­schen Partei. Er plädierte für ein „freies, demokratis­ches und verfassung­smäßiges“China. Nach dem Ende der Demokratie­bewegung saß Liu fünf Jahre lang in Haft.

Sein Leben lang setzte er sich friedlich für Demokratie, Menschenre­chte und Toleranz in China ein. 2010 erhielt er den Nobelpreis, was Chinas Regierung empörte.

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