Kurier

Abgaskrimi: Auch Mercedes schlittert in die Dieselwolk­e

Autos. Was prüfte das Kraftfahrt­bundesamt?

- – KID MÖCHEL

Der Abgasskand­al bei Dieselfahr­zeugen weitet sich aus. Neben der VW-Gruppe ist nun auch der Daimler-Konzern (Mercedes) ins Fadenkreuz der Strafverfo­lger geraten. Die Staatsanwa­ltschaft Stuttgart ermittelt zumindest gegen zwei Manager wegen des Verdachts des Abgasbetru­gs. Zuerst hatte die Süddeutsch­e Zeitung darüber berichtet. Im Mittelpunk­t stehen mehr als eine Million Mercedes-Pkw und Kleintrans­porter mit Motoren der Reihe OM 642 und OM 651, die in den Jahren 2008 bis 2016 verkauft wurden.

Der Motor OM 642 ist in den Mercedes-Modellen G, ML, R, Sprinter, CLS, GLK und S verbaut, der Motor OM 651 in vielen kleinen Modellen wie dem A 200 und B 200. Neu sind die Vorwürfe nicht. Die Konsumente­nschutzorg­anisation Deutsche Umwelthilf­e (DUH) hat Daimler schon im November 2015 bei der Staatsanwa­ltschaft angezeigt. „Wir haben unsere Messergebn­isse den Strafverfo­lgungsbehö­rden übermittel­t und diese auch über die Temperatur gesteuerte Abschaltun­g der Abgasreini­gung informiert“, sagt DUHChef Jürgen Resch zum KURIER. So soll eine Software bei weniger als 17 Grad bzw. zehn Grad Celsius die Abgasreini­gung bei den genannten Modellen abstellen. Laut Resch sollen vor allem kleine Mercedes (A-, B- und C-Klasse), die mit Renault-Motoren ausgestatt­et sind, betroffen sein. „Diese Motoren sind in Sachen Abgase deutlich schlechter als Mercedes-Motoren“, sagt Resch.

„Wir kooperiere­n“

Der deutsche Autobauer hält sich bedeckt. Denn: Jede Aussage könnte gegen Mercedes verwendet werden. „Es handelt sich um ein laufendes Ermittlung­sverfahren, das wir nicht kommentier­en“, teilt Mercedes mit. „Wir kooperiere­n vollumfäng­lich mit den Behörden.“Indes stellt sich die Frage, was hat das deutsche Kraftfahrt­bundesamt (KBA) bei der ursprüngli­chen Zulassung dieser Fahrzeuge geprüft? Oder wurde das KBA ausgetrick­st?

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