Abschied mit Ansage: Rapid wird sich Joelinton nicht leisten können
Spätes Geständnis. Die Kaufoption auf den ausgeliehenen Brasilianer ist laut Sportchef Fredy Bickel „nicht realistisch“.
Als Lehre aus den Streitigkeiten zwischen Ex-Sportchef Andreas Müller und Christoph Peschek und daraus resultierenden Fehlern wurde bei Rapid bestimmt, dass wesentliche Entscheidungen von beiden Geschäftsführern (Wirtschaft & Sport) unterschrieben werden müssen. Über Streitfälle müsste das Präsidium abstimmen. Peschek: „Aber das war bisher nie nötig.“Denn Peschek und Müllers Nachfolger Fredy Bickel können miteinander. Die beiden luden ins Allianz-Stadion, um Pläne und Visionen zu diskutieren.
Dabei sprach Bickel auch über Joelinton. Der Brasilianer ist noch ein zweites Jahr von Hoffenheim ausgeliehen, eine Kaufoption verneinte Müller auf Anfrage des KURIER im Juni 2016. Drei Wochen später wurde die Option doch verkündet. Bickel klärt auf: „Auf dem Papier gibt es eine Kaufoption, aber sie ist für Rapid nicht realistisch.“Der Sportchef will keine Zahlen nennen, aber der Preis des 20-Jährigen dürfte näher bei Rekordverkauf Beric (7 Mio.) als beim Rekordeinkauf (2,3 Mio.) liegen.
Talente-Planung
Peschek freut, dass sich Bickel auch ausgiebig dem Nachwuchs widmet. Mit jedem Top-Talent wurde nach persönlichen Gesprächen ein Karriereplan entwickelt. Ljubicic (Wr. Neustadt), Gashi (FAC) sowie Gartler (Kapfenberg) wurden verliehen und unterschrieben langfristige Verträge. Dass der Aufstieg in die neue 16er-Liga ohne die Besten kaum gelingen wird, nimmt Bickel in Kauf: „Wenn Top-Talente mit 19 oder 20 bei den Profis kaum drankommen, bringt es nichts, sie in noch eine Ostliga-Saison mit Rapid II zu schicken. Aber wenn sie in der 2. Liga viel spielen, können sie den Profis 2018 helfen.“
Anders ist es bei Kelvin Arase, 18: „Wir könnten ihn mit einem Fixplatz im Profikader für einen langfristigen Vertrag ködern. Das bringt ihm aber nichts. Er wurde ein Jahr lang hin- und hergeschoben, er braucht ein Zuhause. Ein Jahr bei Rapid II durchspielen – dann ist Kelvin top.“