Kurier

„Das ist eine wirklich geile G’schicht“

Markus Suttner. Der 30-jährige Linksverte­idiger wechselt zu Brighton & Hove Albion in die Premier League

- VON (lacht).

Der Tranferpok­er fand gestern ein Ende, die Karten liegen auf dem Tisch: Markus Suttner wechselt für mehr als vier Millionen Euro von Ingolstadt zu Brighton & Hove Albion und unterschri­eb einen Dreijahres­vertrag beim Aufsteiger in die Premier League. Nach der Unterschri­ft schlüpfte der Niederöste­rreicher gleich ins neue Trikot und absolviert­e sein erstes Training mit der Mannschaft im Camp in Leogang. KURIER: Haben Sie schon die Badehose eingepackt für das Seebad Brighton? Markus Suttner: Nein Aber ich war schon dort, die Stadt ist wirklich schön, sie liegt direkt am Meer, die Leute sind cool, der Klub ist bodenständ­ig wie auch Ingolstadt. Das Team lebt vom Charakter, vom Zusammenha­lt. Kann man Sie als Spätstarte­r bezeichnen? Sie sind ja mittlerwei­le 30 Jahre alt.

Ja, vor zwei Jahren war ich noch in Österreich. Dann hat es mit Deutschlan­d geklappt, jetzt spiele ich auf einmal in der Premier League. Das ist ein Traum, ein Wahnsinn, das sind Gänsehaut-Momente. So richtig begreifen kann ich es ja noch nicht. Dieser Transfer ist eine schöne Genugtuung für die harte Arbeit. Ich habe immer an mich geglaubt, ich wollte immer besser werden und habe einiges geopfert. Hätte der kleine Markus aus Wullersdor­f bei Hollabrunn jemals von so einer Karriere geträumt?

Jeder Bub, der Fußball spielt, hat seine Träume. Als ich dann Profi wurde, wollte ich noch weiter kommen und habe vom Ausland geträumt. Der Traum ist in Erfüllung gegangen. Trotz des Abstiegs mit Ingolstadt haben Sie eine gute Saison hingelegt. Ähnlich gut wie in der Meistersai­son mit der Austria?

Das kann man schwer vergleiche­n, auch, weil ich unterschie­dliche Positionen gespielt habe. Der Titel mit der Austria war wunderschö­n, mit Ingolstadt bin ich abgestiege­n. Von der Leistung her muss ich aber mein zweites Jahr in Deutschlan­d höher einstufen als die Meister- saison in Österreich. Ich bin ja nach Deutschlan­d gekommen und habe nicht gewusst, ob ich mithalten kann als Österreich­er. Ich habe mir meine Stellung innerhalb der Mannschaft erarbeitet. Das wird jetzt bei Brighton ähnlich sein. Ich will mich präsentier­en und aufdrängen. Dann schauen wir, was dabei rauskommt. Was nehmen Sie mit aus zwei Saisonen in Deutschlan­d? Was war außergewöh­nlich?

Viel Erfahrung nehme ich mit. Und Spiele gegen Dortmund, Köln oder Bayern München. Das ist eben etwas Besonderes. Und jetzt kommen Manchester United, Liverpool, Chelsea, Arsenal ...

Das ist eine wirklich geile G’schicht, dass mir das gelungen ist. Ich freue mich schon darauf. Legionär in Deutschlan­d und England, aber nicht gut genug fürs Nationalte­am?

Das Thema ist abgeschlos­sen. Mit der Zeit war es für mich keine Option mehr, weil sich nichts geändert hat. Jetzt kann ich die spielfreie Zeit genießen und mich auf den Klub konzentrie­ren. Ich habe immer alles für Österreich gegeben. Es ist mir auch klar, dass es nicht immer die besten Spiele von mir waren. Ihr Freund Zlatko Junuzovic kann sich ein Karriereen­de bei Austria vorstellen. Sie auch?

Ja klar, wenn die Austria einen dann 33-Jährigen nimmt, ist eine Rückkehr vorstellba­r. Aber zuerst freue ich mich auf drei Jahre in der Premier League.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria