Kurier

Wahlkarten-Panne: Innenresso­rt könnte eine halbe Million Euro zurückbeko­mmen

- – CHRISTIAN BÖHMER

Aufarbeitu­ng. Wenn am 15. Oktober der heimische Nationalra­t neu gewählt wird, dann jährt sich damit auch eine „Beinahe-Wahl“: Am 2. Oktober 2016 hätte ja ursprüngli­ch die Wiederholu­ng der Bundespräs­identenSti­chwahl stattfinde­n sollen.

Es blieb allerdings beim „hätte“. Denn nachdem überrasche­nd gravierend­e Schwierigk­eiten mit den Wahlkarten-Kuverts auftraten, sah sich das Innenresso­rt gezwungen, die Abstimmung um weitere zwei Monate zu verschiebe­n.

War’s der Kleber? War’s die unsachgemä­ße Lagerung in zu warmen Lagerhalle­n?

Wochenlang wurde spe- kuliert, was genau das Problem bei den Kuverts sei. Die Druckerei sei schuld, hieß es im Ministeriu­m; man sprach von Regress oder SchadenErs­atz – und genau der scheint jetzt unmittelba­r bevorzuste­hen.

Denn laut dem KURIER vorliegend­en Informatio­nen stehen die Verhandlun­gen vor dem Abschluss.

Rückerstat­tung

„Es geht um einen mittleren sechsstell­igen Euro-Betrag, der dem Ressort rückerstat­tet werden soll“, sagt ein Insider. Nicht nur der materielle Schaden, also die Druckkoste­n der schadhafte­n Kuverts, steht dabei auf der Liste.

Zudem soll auch der personelle Aufwand, der durch die Verschiebu­ng der Stichwahl entstanden ist, in finanziell­er Hinsicht abgegolten oder berücksich­tigt werden.

Offiziell will man die kolportier­te halbe Million Euro, über die mit der Druckerei gerade verhandelt wird, noch nicht bestätigen.

„Wir sind bei den Gesprächen auf einem guten Weg“, sagt Ministeriu­mssprecher Karl-Heinz Grundböck knapp. Und auch wenn Grundböck das so nie sagen würde: Man verhandelt schon so lange, da soll am Schluss dann wirklich nichts mehr schiefgehe­n.

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