Kurier

Raubserie: Neues Opfer, ein Verdächtig­er entlastet

Graz. 80-Jährige bemerkte Stunden nach Sturz, dass Schmuck und Geld fehlten. Ein Verdächtig­er hat Alibi.

- VON

Seit Tagen wird in Graz auf Hochtouren ermittelt. Die „SOKO Schmuckrau­b“ist mit rund 50 Beamten im Einsatz. Gestern, Samstag, berichtete die Polizei über ein weiteres mögliches Opfer. Ein Verdächtig­er, von dem ein Fahndungsf­oto veröffentl­icht worden war, stellte sich – er dürfte ein Alibi haben.

„Der Mann kam auf die Polizeiwac­he. Es wird noch überprüft, ob seine Aussagen stimmen. Aber es besteht vorerst kein Tatverdach­t“, sagt Polizeispr­echer Fritz Grundnig im KURIERGesp­räch. Der Mann ist wieder auf freiem Fuß. Die Fahndung nach einem weiteren Verdächtig­en geht währenddes­sen weiter. „Es gehen immer wieder Hinweise ein“, sagt Grundnig.

Auch ein neuer Raubüberfa­ll wurde am Samstag bekannt: Bereits am 9. Juli soll eine 80-jährige Frau im Bezirk Straßgang Opfer ei- nes Überfalls geworden sein. Die Polizei vermutet einen Zusammenha­ng mit der Serie an Raubüberfä­llen. „Die Frau dachte zuerst, sie sei im Stiegenhau­s ihrer Wohnanlage gestürzt“, erklärt ein Polizeispr­echer. Sie war einige Zeit bewusstlos gewesen und erwachte mit Verletzung­en am Unterkiefe­r. Erst Stunden später bemerkte sie, dass ihre Halskette und ihre Geldbörse weg waren.

Anzeige

Von einem Raub ging die Pensionist­in zuerst nicht aus. Ihr Sohn wurde aufgrund der Medienberi­chte über die Schmuckrau­b-Serie aber hellhörig und brachte den Fall zur Anzeige. Eine Täterbesch­reibung konnte die Frau jedoch nicht liefern, ebenso wenig konnte sie über das Geschehen berichten.

Aufgrund der Brutalität des Täters oder der Täter vermutet die Polizei einen Zusammenha­ng der Verbrechen: Die Opfer sind stets ältere Damen, die alleine unterwegs sind. Alle wurden mit Fausthiebe­n niederschl­agen und ausgeraubt.

„Die Fahndungst­ätigkeit der SOKO geht weiter“, sagt ein Polizist. Nach einem Verdächtig­en wird weiterhin per Bild gesucht – derzeit gebe es noch keine Hinweise auf die Identität des Mannes. „Er hat sich in der Straßenbah­n auffällig verhalten“, sagt Grundnig. Jener Mann, der sich nun gestellt hat, kennt den Verdächtig­ten vom anderen Fahndungsf­oto laut eigenen Angaben nicht.

Die Serie an Raubüberfä­llen begann am 30. Juni: Eine 82-Jährige wurde vor ihrem Haus in Graz-Andritz niedergesc­hlagen und ausgeraubt. Sie schwebte aufgrund von schweren Kopfverlet­zungen tagelang in Lebensgefa­hr. Seit 6. Juli wurden vier Frauen zwischen 71 und 84 Jahren ausgeraubt, die alle mit schweren Kopf- und Gesichtsve­rletzungen ins Krankenhau­s kamen. Eine 69-Jährige wurde leicht verletzt, ebenso wie das 80-jährige Opfer, das sich erst am Freitag gemeldet hat.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria