Kurier

„Wie das Amen im Gebet“

Goran Djuricin. Der Rapid-Trainer spricht vor dem Cup-Spiel in Schwaz über den Hofmann-Nachfolger, Aufsteiger Eren Keles und die Ziele in Hütteldorf

- VON (siehe unten). Anm.) (lacht) (Martin Bernhard,

Goran Djuricin hat seine erste Vorbereitu­ng als Cheftraine­r bei Rapid hinter sich. Bei den Spielern kommen die ehrlichen Worte des 42-jährigen Wieners gut an, auch wenn es um die Kaderreduk­tion geht wie beim BerlinTran­sfer von Christoph Schösswend­ter

Ab heute geht es um Ergebnisse. Die erste Partie seit dem verlorenen Cupfinale ist wieder ein ÖFB-Pokalspiel – ab 16 Uhr ( Puls 4 live), beim Tiroler Regionalli­gisten Schwaz. Der neue Linksverte­idiger Boli Bolingoli hat es noch nicht in den 16-Mann-Kader geschafft. KURIER: Wie soll die Pflichtauf­gabe im ÖFB-Cup in Schwaz gemeistert werden? Goran Djuricin: Wir müssen wirklich aufpassen, weil Schwaz eine dynamische, bis auf Stürmer Thomas Pichlmann junge Mannschaft hat, die gerne das System ändert und bei Standards gefährlich ist. Aber es ist natürlich eindeutig: Wir wollen die erste Hürde meistern. Wo haben Sie die Schwerpunk­te in der Vorbereitu­ng gesetzt?

Neben dem körperlich­en Auf bau wollten wir mehr Optionen und Varianten für die Offensive reinkriege­n. Damit alle wissen, was zu tun ist, wenn der eine das macht, und der andere das. Als „Feuerwehr“in der Frühjahrss­aison konnten wir das als Trainertea­m kaum unterbring­en. Und mittelfris­tig wäre es wünschensw­ert, dass wir unsere drei Systeme während eines Spiels ändern könnten. Der Ex-Rapidler Amir Bradaric hatte Hoffnungen, zweiter CoTrainer zu werden. Warum ist daraus nichts geworden? Der Butre

ist so f leißig, dass es so geht. Im Ernst: Wenn wir internatio­nal gespielt hätten, wäre aufgrund der umfangreic­hen Spiel-Vorbereitu­ngen ein zweiter CoTrainer gekommen. So schaffen wir das und sind froh, Toni Beretzki für den Athletikbe­reich gewonnen zu haben. Ist Steffen Hofmann der letzte klassische Spielmache­r, der ein Rapid-Dress tragen wird?

Steffen verkörpert noch die alte Garde. Er hat die Ruhe, Übersicht, Torgefahr und das Gefühl für die richtigen Pässe. Diese Möglichkei­ten sehe ich aber auch bei einem anderen Spieler. Bei wem?

Bei Tamas Szanto, der außerdem schneller ist. Er kann zwar auch defensiver spielen, aber ich glaube, dass er als Zehner am besten wird und ein würdiger Nachfolger von Steffen. Er holt sich auch viele Tipps von ihm. Zwischen diesen beiden wird das diese Saison eine interessan­te Konstellat­ion. Hofmann ist jetzt auch Talenteman­ager. Wie gehen Sie mit ihm als Ansprechpa­rtner um?

Ich rede mit ihm mehr als mit allen anderen. Ich darf dabei nie vergessen, dass er ein Spieler ist. Aber ich bespreche mit ihm auch taktische Vorschläge. Eren Keles ist der Gewinner der Vorbereitu­ng. Wie sind Sie auf ihn gekommen?

Als ich Ebreichsdo­rf-Trainer war, hat er zu den Top-3- Spielern der Ostliga gezählt. Er ist ja schon 23, ein Spätstarte­r. Er hat schon viel gelernt, wir müssen ihn körperlich und taktisch aber noch verbessern. Außerdem wollten wir dann sehen, wie er sich gegen starke Test-Gegner tut. Er hat Ihnen auch da gefallen.

Ja, Eren hat bewiesen, dass er sich im Eins-gegeneins nix pfeift. Sein Potenzial ist enorm. Am besten ist er, wenn er von links kommt und ins Zentrum dribbelt. Apropos Ostliga: Müsste Rapid II nicht eine Plattform wie Liefering für Salzburg werden und nach der Reform gleich in die neue 16er-Liga aufsteigen?

Ich halte es für zu früh, mit dieser jungen Mannschaft vom Aufstieg zu reden. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die Routine in der Ostliga sehr wichtig ist. Wenn es trotzdem passiert, freuen wir uns natürlich. Ivan Mocinic ist langzeitve­rletzt und gilt als extrem sensibel. Hilft es, mit ihm in seiner Mutterspra­che zu reden?

Ich habe mich schon als Co-Trainer gut mit ihm verstanden, ich rede viel mit ihm. In Kroatien wurde er „der zweite Modric“genannt. Das hat ihm viel Druck mitgegeben. Wenn er sein Potenzial ausschöpfe­n kann, wird er uns sehr helfen. Jetzt muss er mal ganz fit werden. Es wird immer besser, aber es ist bei der Kraftübert­ragung noch nicht alles gut. Was können Sie den RapidFans für die startende Saison verspreche­n?

Die Rapid-Tugenden sollen wieder aufleben. Ich weiß nicht, ob ich es verspreche­n kann, aber das ist eines der wichtigste­n Dinge: dass wir zu Hause sehr offensiv spielen und die Fans den unbedingte­n Siegeswill­en spüren. Auswärts möchten wir auch schrittwei­se dahin. In Hütteldorf muss das wie das Amen im Gebet kommen.

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