Die Tour de France schreibt viele Geschichten
Im Roman leidet ein junger Franzose Höllenqualen. In der Wirklichkeit übernahm Froome wieder Gelb
Der junge Franzose will es wissen. Auf der 17. TourEtappe startet er wie in den Tagen zuvor einen Ausreißversuch und wird am Ende vom eigenen Team ausgebremst. Lilian Fauger wird zurückgepfiffen, muss seinen Kollegen gewinnen lassen. Doppelt bitter, weil dieser wenig später des Dopings überführt wird. Der Tour-Debütant Fauger tritt sich mit seiner mutigen Fahrweise immer wieder ins Rampenlicht, erfährt die Schmerzen der Tour, die Angst des Ausreißers vor dem Eingeholtwerden. Ein lesenswerter Roman als Fiktion, die extrem nahe an der Realität ist
Der Ausreißer
Die Wirklichkeit führte die Radprofis gestern über die 14. Etappe der Tour de France von Blagnac nach Rodez. Eine fünf köpfige Gruppe rund um Lokalmatador Thomas Voeckler setzte sich vom Feld ab. Dann fielen nach und nach Fahrer zurück, letztlich blieb nur der Belgier Thomas De Gendt alleine an der Spitze. Ähnlich wie Roman-Held Lilian Fauger versuchte der 30-Jährige sein Glück mit einer Solo-Fahrt, doch seine Hoffnungen wurden zwölf Kilometer vor dem Ziel zunichte gemacht, De Gendt wurde vom Feld geschluckt. Im ansteigenden Schlussteil gewann der Australier Michael Matthews den Sprint des Feldes. Mit einer Sekunde Rückstand kam Chris Froome als Siebenter ins Ziel. Fabio Aru verlor 25 Sekunden und damit auch das Gelbe Trikot an den Briten, der die Tour de France schon drei Mal gewinnen konnte.
Heute geht die Etappe über 189,5 Kilometer von Laissac-Sévérac l'Église nach Le Puy-en-Velay, zwei Bergwertungen der 1. Kategorie sind zu absolvieren. Am Montag ist Ruhetag. Eine Vorentscheidung um die Gesamtwertung könnte am Mittwoch fallen, wenn Col de la Corix de Fer (2067 m) und den Col du Galibier (2642 m) zu absolvieren sind. Am Donnerstag müssen dann alle Fahrer ihre Karten aufdecken bei der Bergankunft auf 2360 Metern am Col d’Izoard.