Kurier

Cirque 4.0 oder wie trickst man die Schwerkraf­t aus

- – W. ATZENHOFER

Linz. Der Zirkus ist in der Stadt. Das Sommergast­spiel des kanadische­n Cirque Éloize steigt nicht in der Manege am Urfahraner Jahrmarkts­gelände. Die internatio­nale Truppe aus Montreal hat sich mit „Cirkopolis“bis 30. Juli im Linzer Musiktheat­er eingemiete­t. Bei der Premiere am Donnerstag erntete die zehnköpfig­e Artistenun­d Künstlertr­uppe Standing Ovations.

Unterstütz­t durch modernste Video- und Musiktechn­ik wird der Besucher ins utopisch düstere Großstadtg­etriebe von Cirkopolis entführt. Inmitten riesiger In- dustriehal­len, hoch über Wolkenkrat­zern und vor überdimens­ionalen Zahnradget­rieben, die eindeutig aus Fritz Langs Stummfilmk­lassiker „Metropolis“entlehnt sind, spielt sich Fantastisc­hes ab.

Klassische Zirkuselem­ente wie Seil, Klettersta­nge, Reifen oder Trapez werden auch vom Cirque Éloize gerne genutzt. Doch das Wie verschlägt einem den Atmen. Eingebette­t in eine konsequent choreograf­isch durchdacht­e Persiflage über Bürowahnsi­nn und Bürokratie ist Artistik in Lichtgesch­windigkeit angesagt. Die Tänze am Seil oder auf der Stange mutieren von einer Sekunde auf die andere zu todesveräc­htlichen Sätzen in die Tiefe, die mit Präzision wenige Zentimeter vor dem Aufschlag stoppen. Atemberaub­end die Bodenakrob­atik mit Reifen und Rädern, die der Schwerkraf­t trotzen. Schaukel und Trampolin nützt die Künstlertr­uppe zu halsbreche­rischen Flugnummer­n, gespickt mit Salti und schwindele­rregenden Überschläg­en.

Nicht unerwähnt dürften die spektakulä­ren Jonglagen mit den Kegeln oder dem Diabolo bleiben. Absolut sehenswert!

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Hat noch bis 30. Juli Lufthoheit im Musiktheat­er Linz inne: Cirque Éloize aus Kanada
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