Schon Hildegard von Bingen empfahl Bertram
Bertram. Das Kraut ähnelt der Kamille, hat aber viel größere Blüten, die eher scharf schmecken.
Nun zaubert der sonnenliebende Bertram wunderschöne Blüten in meinen Garten. Das Kraut ähnelt der Kamille, hat aber viel größere Blüten, die eher scharf schmecken. So viel Gesundheit steckt drinnen, meinte schon Hildegard von Bingen, und das ist keine Untertreibung. Dieses bekannte und beliebte Gewürz aus demMittelmeerraum ist eine der wichtigsten Heilpflanzen überhaupt.
Bertram ist eine mehrjährige Pflanze mit schlanken, wechselständigen, hoch wachsenden gefiederten Blättern und großen weißen Blüten mit gelben Samenkörbchen. Die Heilpflanze wird bis zu 50 cm hoch und blüht von Juni bis September. Die Wurzel wächst leicht verdreht und weist kleine Haare auf. Sie wird im Herbst geerntet und als Pulver verwendet. Spezielle Drüsen geben dem Bertram einen intensiv aromatischen und scharfen Geschmack. Als Gewürz kann die scharf schmeckende Wurzel, aber auch das zerriebene Kraut in den unterschiedlichsten Speisen verwendet werden.
Bertram ist eine beliebte Einschleuserpflanze, die die Fähigkeit besitzt, Wirkstoffe aus Lebensmitteln für die Zellen unseres Körpers optimal aufzubereiten. Der Körper erhält normalerweise ein ausreichendes, oft sogar hohes Maß an Vitaminen und Mineralstoffen. Diese werden durch Bertram besser aufgespalten und dem Körper zur Verfügung gestellt. Das ist dann besonders wichtig, wenn Nährstoffe nicht richtig aufgenommen werden können. So ist Bertram bei Vitamin- und Eisenmangel zu empfehlen. Das Gewürz passt gut zu jeder Speise. Diese Empfehlung kann ich aufgrund der verdauungsfördernden und die Säfte reinigenden Wirkung des Bertrams nur weitergeben. Das Gewürz unterstützt Lunge, Herz und Magen und erzeugt eine starke Speichelabsonderung. So heißt die Wurzel in der Volksheilkunde auch Zahn- oder Speichel- wurzel, weil sie bei Zahnschmerzen und Trockenheit der Mundhöhle eingesetzt wurde.
Hildegard von Bingen schreibt: „Einem gesunden Menschen ist es gut, Bertram zu essen – über das Essen gestreut oder bei der Zubereitung mitgekocht –, weil er die Fäulnis in ihm vermindert und das gute Blut vermehrt und im Menschen den Intellekt reinigt. Einem Kranken, der körperlich fast ganz heruntergekommen ist, bringt er zu Kräften. Er lässt im Menschen nichts unverdaut, sondern bereitet gute Verdauung, wenn man ihn f leißig isst... Fleißig gegessen, mindert er die Verschleimung im Kopf, wenn einer viele Phlegma im Kopf hat... und führt zur Säftereinigung und klärt die Augen.“