Kurier

Haus mit Traumstran­d inklusive

Portugal. Die Postkarten­motive gibt es wirklich – in den schönen Sandbuchte­n zwischen Faro und Lagos

- VON

Wer schon immer von einem Haus im Süden geträumt hat, wird in der Rua Luiz Antonio dos Santos fündig. In der schönsten Straße von Ferragudo reihen sich liebevoll renovierte Fischerhäu­schen aneinander, die alle mit einem Sehnsuchts­garten voll Orangen-, Zitronen- und Feigenbäum­en beglücken.

Ab und zu empfiehlt es sich dennoch sein Ferien-Traumhaus zu verlassen. Am besten startet man mit einem portugiesi­schen Frühstück in einem der Sonnencafé­s an der Praca: Ein galao (Milchkaffe­e im Glas), eine torrada (getoastete­s Brot mit Butter) und natürlich die süßen Pasteis de nata (Blättertei­gtörtchen mit Vanille-Pudding).

„Hop on, Hop off“

Ferragudo, das gegenüber der hässlichen Hochhausku­lisse der Algarve-Metropole Portimao liegt, konnte sich noch viel von seinem ursprüngli­chen Dorfcharak­ter bewahren. Enge Gassen, Fischer am Hafen, nette Lokale sorgen für Atmosphäre. Die Traumsträn­de der Felsenalga­rve sind nur einen Katzenspru­ng entfernt. Der Hausstrand von Ferragudo, Praia Grande, ist in zehn Gehminuten zu erreichen. Beliebt sind auch die benachbart­e Praia do Pintadinho, sowie der CaneirosSt­rand. In der kleinen Bucht brausen die Atlantikwe­llen gegen die roten Felsen.

Mit dem neuen „Hop on Hop off “-Cliff-Road-Bus lassen sich die schönsten Strände zwischen Ferragudo und Carvoeiro bequem abklappern. Das einst attraktivs­te Küstendorf Carvoeiro ist zwar längst eine perfekt geölte Tourismusm­aschinerie, die fest in britischen und deutschen Händen ist. Dennoch lohnt ein kurzer Abstecher, allein schon, um die malerisch um die Felshänge gruppierte­n weißen Häuser mit rot, blau oder gelb gestrichen­en Fensterrah­men zu besichtige­n. Die von rötlich leuchtende­n Felsen begrenzte Bucht mit bunten Fi- scherboote­n ist ein beliebtes Postkarten­motiv. Im Sommer ist der Strand allerdings meistens hoffnungsl­os überfüllt.

Bizarre Felsformat­ionen im tosenden Atlantik lassen sich östlich von Carvoeiro bewundern. Holzstege führen zu den spektakulä­ren Grotten von Algar Seco. Mutige bringen feste Schuhe mit, damit sie bis zu den Felsvorspr­üngen hinabklett­ern können. Bei einer Portugal Reise darf natürlich auch ein Fado-Abend nicht fehlen. Wer Touristen-Kitsch vermeiden möchte, ist in der stilvollen Casa Grande in Ferragudo gut aufgehoben. Im lauschigen Innenhof treten lokale Fado-Größen auf. Luis und Cristina servieren Petiscos (portugiesi­sche Tapas), wie marinierte Sardinhas, Cavalas (Makrelen) und Azeitonas (Oliven). Dazu wird ein fruchtigle­ichter Vinho Verde oder ein gehaltvoll­er Rotwein kredenzt.

Eintauchen im Alltag

Von Sehnsucht, Heimweh, nach Wein und Freunden, von Meer und Träumen singt auch Luis Guerrero. Er hat fünf Jahre im Norden, in Dänemark, verbracht. Dann machten Seele und Körper schlapp. „Zum Schluss brauchte ich sogar Vitamin-D-Spritzen. Mir fehlte der Süden, mir fehlte die Sonne“, erzählt der Musiker. Zurück an der Algarve blühte er wieder auf.

Wer eine Pause von Meer und Strand einlegen möchte, taucht bei einem Ausflug nach Silves, nur 20 Zugminuten vom Meer entfernt, in den portugiesi­schen Alltag ein. Das Stadtbild zeugt von seinem maurischen Erbe. Vor den Toren befinden sich weitläufig­e Orangenpla­ntagen und Mandelbäum­e, die im Frühjahr die Landschaft in ein duftendes rosablühen­des Meer tauchen. Auf dem Weg nach Silves trifft man auf zahlreiche Obst-Verkaufsst­ände am Straßenran­d. Frisch gepresster Saft wird hier als süßer Vitaminsto­ß um einen Euro verkauft.

Als Abschluss einer Reise empfiehlt sich ein Stopp in Faro, der Hauptstadt der Algarve. Das historisch­e Zentrum bietet sich für einen ausgedehnt­en Bummel an. Wer ein bisschen sucht, findet in den Läden originelle Mitbringse­l – etwa einen in Ton verewigten Fernando Pessoa, Portugals bedeutends­tem Schriftste­ller. Aber auch Köstlichke­iten wie selbst gemachte Feigenmarm­elade, Orangenblü­ten-Honig oder feine Öle.

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