Kurier

Lewis Hamilton gewinnt seinen Heim-GP

Der Brite liegt nach seinem Sieg in Silverston­e nur noch einen Punkt hinter WM-Leader Vettel

- VON FLORIAN PLAVEC

Scharf wurde Lewis Hamilton kritisiert, als er am Mittwoch als einziger Fahrer das Show-Event der Formel 1 in London ausgelasse­n hat. Doch gestern hatten die Briten ihren Star wieder lieb. Der 32-Jährige gewann überlegen den Grand Prix von Großbritan­nien. In der WM-Wertung fehlt Hamilton nur noch ein Punkt auf Sebastian Vettel, der in der dramatisch­en Schlusspha­se viel Pech hatte. Das waren die Sieger und die Verlierer des Wochenende­s in Silverston­e.

Lewis Hamilton Eindrucksv­oller kann man ein Rennen nicht gestalten. Polepositi­on, jede Runde in Führung, schnellste Rennrunde, Sieg. Lewis Hamilton war der Mann des Wochenende­s und ließ sich nach seinem fünften Heimsieg von den Fans feiern. Der Zweite Bottas und der Dritte Räikkönen saßen schon minutenlan­g bei der Pressekonf­erenz, als sich Hamilton als Crowdsurfe­r noch über die Köpfe der Fans tragen ließ. „Das ist unglaublic­h hier, die besten Fans, Gott segne euch“, rief der Sieger seinem Publikum zu. „Ich bin sehr stolz. Mein Plan ist natürlich, die WM zu gewinnen, aber der Weg ist noch weit.“

Mercedes Mit harten Reifen ging der strafverse­tzte Valtteri Bottas von Platz neun ins Rennen. Kontinuier­lich holte er auf. 2,1 Sekunden dauerte sein Boxenstopp, 2,3 jener von Hamilton – Spitzenwer­te. Mercedes baute seine Spitzenpos­ition in der WM aus und Motorsport­chef Toto Wolff strahlte: „Man darf sich jetzt nicht komplett in Freude verlieren, wenn das Resultat so super ist. Aber was wir heute geleistet haben, war wirklich ein super Teamwork.“ Dramatik Lange Zeit war das Rennen wenig aufregend. Doch in den letzten Runden überschlug­en sich die Ereignisse. Zuerst löste sich der linke Vorderreif­en von Kimi Räikkönen auf, der Finne verlor Platz zwei. Kurz darauf passierte Sebastian Vettel das gleiche Malheur. Statt Rang drei blieb dem Deutschen nur der siebente Platz. „Das kam wie aus dem Nichts“, sagte der Deutsche. „Jetzt müssen wir den Fetzen analysiere­n, der übergeblie­ben ist.“Ob die knapp gerettete WM-Führung ein Trost sei? „Heute finde ich nicht viel Trost.“Spannend wird jedenfalls auch das WMDuell. „Der WM-Kampf zwischen Hamilton und Vettel, beziehungs­weise Mercedes und Ferrari geht in Budapest in die nächste Runde“, sagte Niki Lauda.

Die Fans Zirka 135.000 enthusiast­ische aber disziplini­erte Zuschauer machten am Sonntag das Rennen zu einer Party und traten den Beweis an, dass die Königsklas­se immer noch die Mengen fasziniert.

Verstappen vs. Vettel Rundenlang lieferten einander Verstappen und Vettel ein beinhartes Duell. „Dieser Zweikampf hat Spaß gemacht“, sagte der Niederländ­er, der Vierter wurde.

Pirelli & Vettel Es machte das Rennen zwar spannend, sollte aber trotzdem nicht passieren: Zwei Reifenschä­den zerstörten die Rennen der Ferrari-Pilo- ten. Besonders dramatisch war das natürlich für den WM-Führenden Vettel.

Toro Rosso Wieder einmal war Daniil Kwjat zu ungestüm. Diesmal krachte es mit seinem Teamkolleg­en Carlos Sainz jr. Für beide war das Rennen zerstört.

Die Zukunft des Rennens Offen bleibt, wie es mit dem GP von Großbritan­nien nach 2019 weitergeht. Die Verantwort­lichen der Strecke gingen auf ein Angebot von F1-Besitzer Liberty Media nicht ein, die das Rennen für fünf Jahre selbst veranstalt­en wollten. Im Raum steht sogar ein Rennen auf einem Stadtkurs in London.

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Umjubelter Sieger: Nach seinem vierten Heimsieg in Folge genoss Lewis Hamilton das Bad in der Menge. Der Brite ist in der WM nun auf Tuchfühlun­g mit Sebastian Vettel

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